Hier kann man unseren gesamten Reisebericht in BLOG-Form lesen

Do

23

Mai

2013

Das Ende der Weltreise ist erreicht

Liebe treue Leser, vielen Dank für Eure liebe Begleitung durch Südamerika und Asien!

 

Die Weltreise ist mit der Abholung und Schnellreparatur des Bremi - es war nur ein defekter Elektronik-Stecker - in Hamburg abgeschlossen und wir verabschieden uns an dieser Stelle von Euch und wünschen Euch alles Gute.

Wir machen jetzt mal gemütlichen Urlaub in Europa, ehe wir Ende Juli wieder die heimatlichen Gefilde ansteuern werden.

Falls wir den einen oder die andere animiert haben, auch einfach loszufahren, freut uns das sehr!

Für Fragen stehen wir gerne per Email zur Verfügung.

Hasta la vista, ate proxima, see U soon und NAMASTE!

 

Gerti und Michael

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Mo

13

Mai

2013

Indien hautnah - Hospital statt Taj Mahal

 

Nachdem wir in Bangkok sanft in die Kultur Thailands eingetaucht waren, wollten wir das Leben noch einmal richtig herausfordern und stellten uns Indien.

 

Wir hatten als große Destination New Delhi und Umgebung. Weite Fahrten wollten wir nicht mehr unternehmen und hatten geplant, nach ein paar Tagen in Delhi, südlich von dort in einem Meditationszentrum für einige Wochen nach unserem Innersten zu suchen. Abschluss sollte der Besuch des Taj Mahal in Agra sein.

Ein paar Tage nahmen wir uns Zeit für Sightseeing in Delhi und erkundeten die Umgebung unseres kleinen, feinen Hotels. Gleich wurden wir mit gierigen, lästigen Taxifahrern konfrontiert. Die Schlepper durften auch nicht fehlen. Wir fanden aber gute Methoden, um beide abblitzen zu lassen. Zu Fuß und per Fahrradrikscha war das kleine Viertel rund um unser Hotel schnell besucht. Wir genossen es, eigentlich alles vor der Türe zu haben. Kleine Imbisse, fast alle pur vegetarisch. Gertis große Freude war der gut überschaubare Basar, der sich über 2 Straßen erstreckte.

 

Nachdem alle äußeren Bedürfnisse gestillt waren, machten wir uns auf der Suche nach unseren innersten. Allein die Fahrt in den Süden war sehr spannend, weil und auch der Taxifahrer nicht genau wussten wohin nun die Reise gehen sollte. Mysteriously fanden wir nach nicht sehr langer Suche unser Meditationszentrum. Wir bekamen ein schönes, großes AC /Zimmer. Das konnten wir sehr gut zur Erholung nutzen, weil es einen Monat lang täglich heißer und trockener wurde. Bis 45 °C waren sogar uns zu viel. Wir kamen genau recht zum leckeren, indischen Mittagessen und nach kurzer Mittagspause gingen die Meditationen los.

 

Wir waren bisher immer in internationalen Ressorts, diesmal sind wir in einem sehr indischen Center gelandet. Wir sind etwas unfreiwillig, tiefer als wir wollten, in die indische Kultur eingetaucht. Das war auf Dauer anstrengend, aber auch wieder neu und bereichernd. Die Inder sind einfach anders als wir Europäer, besonders was Logik und Effizienz anbelangt. Als wir das schlussendlich akzeptierten, konnten wir uns tatsächlich in indischer Gelassenheit üben.

 

Diese war auch nötig, weil uns dann eine heftige Magen-Darm-Geschichte einholte, die besonders Gerti für längere Zeit beschäftigte. Wir lernten das beste Krankenhaus der Gegend kennen und blieben einmal sogar über Nacht, weil die Beschwerden so massiv waren. Das war natürlich eine Erfahrung für sich! Die Pfleger und Ärzte kümmerten sich rührend um Gertis Zustand – neben dem eigentlichen Krankenbett stand eine Pritsche, welche die Angehörigen – sprich Michael – nutzen durften. In Indien ist es üblich, dass Angehörige die Patienten ins Spital begleiten, schon allein um die benötigten Medikamente in der hauseigenen Apotheke zu besorgen. Gerti sprach auf die Behandlung gut an und es ging dann bald jeden Tag aufwärts. Die Sache dürften wir uns wohl vom berüchtigten Trinkwasser in Delhi geholt haben, obwohl wir dort nur Wasser aus Flaschen getrunken hatten. Aber selbst diese Flaschen sind manchmal ein Problem …

 

 

Nun, ein paar Tage vor unserer Abreise nach Europa, sind wir neugierig, wie uns das hektische Leben dort erscheint. Wir fliegen am 15.Mai über Helsinki nach Hamburg um dort unseren 3. Reisebegleiter, den Bremi, abzuholen. So viele Erinnerungen an unsere fantastische Südamerikareise werden wieder auftauchen und da ist ja auch noch dieses kleine Problem mit der Einspritzpumpe, deren Leitungen vom Diesel-Dreck Südamerikas gereinigt werden müssen.  

 

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So

21

Apr

2013

Vom Baden an Sri Lankas Stränden auf die Folterbank in Bangkok

Von der abenteuerlichen Zugfahrt nach Unawatuna hatten wir schon im letzten Artikel berichtet. Unawatuna ist ein kleiner Ort bei Galle, der sich etwas abseits der Hauptstraße an einer schönen Bucht entlang entfaltet. Das auf Grund zahlreicher Budget-Unterkünfte frühere Traumziel der Rucksack-Touristen fiel inzwischen leider der Bauwut zum Opfer, so dass kaum noch freie Strandabschnitte übrig blieben. Insbesondere nach dem Tsunami wurden Restaurants und Hotels teilweise in Stelzenbauweise direkt über die Brandung gebaut, was sich nicht sehr positiv auf die Wasserqualität der Bucht auswirkte.

Wir entschieden uns für Unawatuna auf Grund eines älteren Reiseführers, indem der Ort in den höchsten Tönen gelobt wurde. Ja, ja - vor 5 Jahren war es noch ein Paradies …

 

Zum Glück hielt sich der Beach-Party-Tourismus aber in Grenzen und das Dorf strahlte einen sehr entspannten Charakter aus. Die Lokale kochten alle hervorragend und günstig zugleich. Außerdem entdeckten wir den Jungle-Beach, wo das Wasser glasklar war und die Wellen zum ewigen Herumplantschen einluden. Wir freundeten uns mit einem Tuk-Tuk-Driver an, der uns täglich zum Beach und auch zum Sightseeing in die Stadt Galle brachte.

 

Galle ist eine ursprüngliche portugiesische Gründung mit wechselhafter Geschichte. Nach den Portugiesen kamen die Holländer, die ein gewaltiges Fort errichteten, welches das ganze Wohnviertel der Kolonialherren einschloss. Nach den Holländern kamen im 19. Jh. die Engländer, denen es als einzige Kolonialmacht gelang, ganz Ceylon, wie sie es nannten, zu unterwerfen. Dieser Stadtteil ist auch heute noch sehenswert und die Mauern des Forts hatten selbst dem Tsunami getrotzt. Im Laufe unseres Aufenthalts wurden wir immer wieder mit Bildern und Geschichten von Opfern des Tsunami konfrontiert. Über 30.000 Menschen, besonders an der Ost- und Südküste, verloren damals auf Sri Lanka ihr Leben.

 

Einen Tag unternahmen wir, wie sich später herausstellte, eine Gewaltstour zum Yala Nationalpark. Die Verheißung lautete mal wieder Leoparden-Sichtungen. Der Park hat eine extrem hohe Leopardendichte aufzuwarten. Wir standen bereits um 5 Uhr auf, um – wie es sich für eine richtige Safari gehört – früh auf Tour gehen zu können.   Leider hatte das Taxi einen Platten und erschien erst mit einer Stunde Verspätung. Zudem war der Fahrer offensichtlich selbst noch nie dorthin gefahren, weil er immer wieder nach dem Weg fragen musste. Daher trafen wir erst nach 10 Uhr beim Park-Gate ein – viel zu spät, um große Katzen zu treffen. Der gebuchte Safari-Jeep erwies sich als Landy-Rostlaube der schlimmsten Art, der Fahrer allerdings war sehr erfahren und konnte uns zahlreiche Tiere zeigen und auch benennen. Wir hatten ausgiebig Zeit, Elefanten, Rehe, Hirsche, Affen, Reptilien und diverse Vögel zu beobachten. Nach 4 Stunden Pirschfahrt ohne Federung waren Michaels Bandscheiben jedoch durchgescheuert und die Nerven lagen blank. Gerti erging es nicht viel besser und wir waren froh als wir das Fahrzeug wieder wechseln konnten. Insgesamt waren wir mehr als 12 Stunden auf Achse und dies ohne richtige Mittagspause.

 

Die letzten Tage auf Sri Lanka verbrachten wir ziemlich faul auf unserem Jungle-Beach und schmiedeten schon Pläne für die Wiederkehr. Dann wollen wir uns die Ostküste genauer ansehen, die noch ziemlich unverbaut sein soll und außerdem gehört dann auch eine Fahrt ins Hochland mit den kulturellen Highlights zum Programm.

 

Wir fürchteten uns schon ein wenig – auf Grund unserer Erfahrungen in Thailand – vor dem Neujahrsfest in Sri Lanka. Außer einem Festfrühstück in unserem Hotel und ein paar angeheiterten jungen Männern in den Strandkneipen war aber nicht viel los. Selbst der Shuttle zum Airport nach Colombo verlief problemlos.

 

Der Flug nach Bangkok war eine Überraschung, weil wir noch nie so viele Familien mit Kindern in einem Flieger gehabt hatten. Doch alles verlief sehr diszipliniert, die Kinder wurden hervorragend von ihren Eltern betreut. Lediglich unsere Hoffnung auf freie „Schlafplätze“ blieb unerfüllt, weil der Flug restlos ausgebucht war. Das Neujahrsfest – Sonkran – ließ grüßen.

 

In der Früh in Bangkok angekommen, dachten wir zunächst, dass der Sonkran mit seinen „Wasserspielen“ vorbei war. Doch weit gefehlt. Kaum waren wir im Hotel angekommen und hatten ein Nickerchen gemacht, war auf der Khaosan-Road der Teufel los. Jeder trug dort eine Mega-Spritzpistole und ohne totale Durchnässung zu riskieren konnte man nicht hinaus. Außerdem röhrte die Musik aus allen Bässen. Wir beschlossen, den Tag im hoteleigenen Restaurant zu verbringen und das feucht-fröhliche Treiben von der Dachterrasse aus zu verfolgen. Aber nach Mitternacht war dann zum Glück Schluss mit der Orgie und am nächsten Tag konnten wir die Khaosan Road mit ihren extrem coolen Geschäften, Lokalen und Ständen wieder genießen.

 

Wir ließen uns regelmäßig bei Thai-Massagen quälen. Thai-Massagen werden auch als Yoga für Faule bezeichnet, weil der Masseur Muskeln, Sehnen und Gelenke bei zum Teil abenteuerlichen Positionen dehnt. Dabei werden die Energiepunkte mit Fingern, Fäusten, Ellbogen, Füßen, Knien bearbeitet, was zum Teil sehr schmerzhaft ist und dies soll große Entspannung und Belebung zu gleich bringen. Mit der Zeit hatten wir jedoch das Gefühl, dass manche Masseure zu viel des Guten vollbringen wollten und statt Entspannung Zerrungen und beleidigte Nerven (Ischias) bewirkten. In unserem Alter ist es offensichtlich schon sehr wichtig, an einfühlsame Masseure zu geraten …

 

Bangkok hat uns bei diesem fünftägigen Kurzaufenthalt wieder sehr begeistert. Die Luftqualität wurde durch zahlreiche Umweltmaßnahmen verbessert (zB werden alle Tuk-Tuks mit Gas betrieben). Die Vielfalt an Speisen, Früchten, die ausgefallenen Kleidungen, die lockere Atmosphäre, das bunte Volk der jungen Traveller, ist für uns immer wieder eine Reise wert.

Bilder von Sri Lanka - Unawatuna - und Bangkok

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Mo

08

Apr

2013

Nach der Ayurveda-Kur in Sri Lanka

Wir haben unsere Ayurveda-Kur abgeschlossen und sind nun in den Süden nach Unawatuna bei Galle gefahren, um eine Woche Strand und Sonne zu genießen. Wir durften während der Kur ja nicht ins Meer baden gehen. Die Fahrt mit dem Zug von Colombo war ein Abenteuer für sich.

 

Man konnte keine Plätze reservieren, daher hatten wir uns schon drei Stunden vor der Abreise zum Bahnhof begeben, um ja 2 Plätze ergattern zu können. Das war die richtige Entscheidung, weil der Zug schon lange vor Abfahrt am Bahnsteig stand und innerhalb von einer Minute alle Sitzplätze vergeben waren und wir fanden uns glücklich unter den Sitzenden wieder. Es war Ferienbeginn und der Zug war bei Abfahrt gleich vollgestopft. Wie Trauben hingen die Menschen an den Eingangstüren und bei jeder Haltestelle wollten noch mehr herein. Manche ausländische Touristen gaben wegen dem Gedränge auf und verließen den Zug wieder. Hier gehts zu Gertis Version vom Sri Lankan Bundesbahn-Blues.

 

Aber zurück zu unserer Ayurveda-Kur. Die hatte es wahrlich in sich und war kein Wellness-Urlaub. Wir wurden ständig ärztlich betreut und alles verlief nach einem individuell ausgeklügelten Plan. Bis zu 25 verschiedene Anwendungen wurden eingesetzt, um uns von den Giftstoffen des Körpers zu befreien. Die bekannteste darunter ist bestimmt der Stirnguss, der einen meditativen, ruhigen Geisteszustand hervorruft. Diffizilere Anwendungen wurden stets vom Arzt vorgenommen, waren also Chef-Sache, auch wenn der Chef in unserem Falle eine wunderbare, einfühlsame Frau Doktor war. Den ganzen Tag über waren wir mit den Anwendungen eingedeckt und dazwischen gab es Zeit um diese wirken zu lassen.

 

Ein typischer Kur-Tag begann um 6 Uhr mit einem heißen Glas Wasser. Darauf folgte eine Stunde Yoga bzw. Chi Kung und dann stürzten wir uns vor dem Frühstück noch in den Pool. Danach erfolgte die tägliche Konsultation durch die Ärztin bzw. durch den Chefarzt. Jede Beschwerde wurde sehr ernst genommen und der Kurfortschritt durch ayurvedische Pulsdiagnose erhoben. Bis Mittag gab es dann meist 3 Anwendungen dann hatten wir schon alle einen Mords Hunger. Bei jeder Mahlzeit wurde uns ein dreigängiges Mahl serviert, gemeinsam mit dem „Cocktail“ an ayurvedischen Medikamenten, die geschmacklich mit dem leckeren srilankesischen Essen nicht mithalten konnten… Dann war Zeit fürs Mittagsschläfchen ehe es um zwei Uhr wieder mit den Behandlungen weiter ging. Gegen 5 Uhr waren wir meistens fertig, dann konnten wir noch einen Spaziergang zum Strand unternehmen, falls wir nicht zu müde waren, was des Öfteren der Fall war.

Um halb Sieben gab es Abendessen, wir genossen die Tischgespräche danach mit unseren Kur-Kollegen sehr – doch spätestens um 8 Uhr fielen uns alle die Augen zu.

 

Die erste Woche war für uns beide besonders hart, nicht nur weil die speziellen Reinigungen auf der Tagesordnung standen, sondern weil wir auch vom Flug-Marathon noch sehr gezeichnet waren. Michael laborierte an seiner Bronchitis und Gerti machte der Jetlag mit Schwindelzuständen tagelang zu schaffen. Doch ab der zweiten Woche ging es aufwärts. Wir bemerkten die ersten positiven Veränderungen, genossen mehr und mehr den oben beschriebenen Tagesablauf und waren immer neugierig, welche Anwendungen auf unseren täglichen Plänen standen. Bereits beim Abendessen waren unsere Pläne verschwunden und erst am nächsten Morgen zum Frühstück lagen sie mit der Eintragung der Anwendungen für diesen Tag auf unseren Plätzen. Wie es ein anderer Kurteilnehmer so treffend formulierte: „Wir konnten uns getrost abgeben!“ In der dritten Woche kamen unsere Doshas in die Balance, wie die ayurvedischen Ärzte sagen. Eine starke Lebensfreude stellte sich ein, die in der Eingangs-Diagnose formulierten Beschwerden lösten sich mehr und mehr auf und unsere Augen strahlten.

Frauen aufgepasst! Ein super Nebeneffekt ist, dass die Orangenhaut auf den Problemzonen auf „Mandarinengröße“ geschrumpft ist! J

 

Am Ende waren wir dem ganzen Team der Ayurveda-Villa sehr dankbar für den unermüdlichen Einsatz in Sachen unserer Gesundheit. Wir bekamen noch Tipps, wie wir diesen Zustand ins tägliche Leben mitnehmen können, anhand von Ernährungsplänen und Tagesablaufroutinen.

 

Wir können die Panchakarma-Kur wirklich jedem empfehlen. Egal, ob akute Krankheiten vorliegen oder ob man nur einfach den Tacho ein wenig zurückdrehen möchte, hier ist man richtig. Natürlich können dabei nicht alle Krankheiten geheilt werden, aber der Gesamtorganismus wird gestärkt und damit fühlt man sich einfach besser und jünger. Bei näherem Interesse kann man sich unter www.vattersgarden.de die Ayurveda Villa Ananda in Negombo näher ansehen.

 

Es folgen die Bilder! 

 

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So

17

Mär

2013

Endlich am Ziel in Sri Lanka angekommen

Der letzte Flug von Singapur nach Sri Lanka war der angenehmste und kürzeste. Die Maschine war nur halb voll und so konnte sich Michael auf einer Dreierbank ausstrecken und beide verschliefen wir den größten Teil des Fluges.

 

Jetzt sind wir in der Ayurveda-Villa und fühlten uns von Anfang an wohl. Dr. Ravindra und sein Team sind sehr engagiert und lieb. Überhaupt sind wir von Sri Lanka recht begeistert. Man merkt das indische Erbe sehr stark, aber alles ist irgendwie geordneter, weniger chaotisch. 3 Wochen werden wir uns hier der großen Panchakarma Kur unterziehen, wir haben gerade um 1 Woche verlängert …

Bilder vom Flugmarathon

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Sa

16

Mär

2013

Luftsprung, der dritte - aber diesmal mit Landung auf allen Vieren

Der Flug von Sydney nach Singapur war dann doch schon einigermaßen anstrengend für uns. Die Crew von Quantas hatte die Kabine extrem heruntergekühlt, mit der Folge dass jeder zweite zu nießen oder zu husten begann. Leider hat es auch Michael erwischt, dabei hatte er doch so aufgepasst! Er hat sich eine Bronchitis gefangen und Gerti kämpft mit Schwindelzuständen, wahrscheinlich wegen der gestörten inneren Uhr durch die vielen Zeitzonen, die wir durchfolgen haben. So hängen wir jetzt beide am Flugplatz in Singapur und hoffen, dass der Check-In-Schalter bald aufmacht. Nix war’s mit Sightseeing, wir mussten sicherstellen, den Flugplan einzuhalten. Morgen sind wir in Sri Lanka, dann soll eigentlich die Ayurveda-Kur beginnen, aber bei unseren Zuständen ist das mehr als fraglich. Schon eigenartig, dass wir vor der Kur mit unseren grundlegenden Schwachstellen konfrontiert werden – vielleicht das ultimative Healing?

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Do

14

Mär

2013

Luftsprung - der zweite - diesmal mit Zeitsprung über die Datumsgrenze

Voilà, das Sydney Opera House ist serviert ....
Voilà, das Sydney Opera House ist serviert ....

 

 

Einigermaßen geschlaucht kamen wir in Australien an. Wir hatten 17 Stunden reine Flugzeit hinter uns und unzählige Zeitzonen dazwischen. Mit diesem Flug hatte sich die Vision des Projekts 5 Kontinente erstmals erfüllt, auch wenn wir diesmal nur zum besseren Stop-Over vorbeischauten.

 

Australien schockte uns zunächst mit hohen Preisen fürs Quartier und das Taxi. Beim morgendlichen Walk sahen wir dann aber durchaus Lokale und Geschäfte mit vernünftigen Preisen. Ist natürlich alles teurer als in Südamerika, das liegt aber am starken australischen Dollar.

 

Wir übernachteten im Stadtteil Newtown, der uns stark an den Charme englischer Vorstädte erinnerte. Am frühen Abend geht es weiter nach Asien, mit der Metropole Singapur.

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Di

12

Mär

2013

Der erste Luft-Sprung ist geschafft

Nach einem angenehmen Flug über den Atlantik und einem etwas durchgerüttelten Frühstück sind wir wohlbehalten in Buenos Aires gelandet. Argentinien ist ja schon ein Heimspiel für uns und wir lassen uns nicht mehr von Taxifahrern über das Ohr hauen – nach dem Motto „ich weiß, wo Dein Haus wohnt“ – natürlich auf Spanisch! Morgen in aller Frühe folgt der noch größere Luftsprung nach Australien. Besonders freuen wir uns dabei auf die wiederholte Andenüberquerung, diesmal der anderen Art aus der Kondor-Vogelperspektive.

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Do

07

Mär

2013

Die Reise geht weiter ...

Liebe „Mitreisende“! Nach der Reiseunterbrechung wegen eines familiären Trauerfalles geht es nun am 11. März wieder weiter. Wir müssen unser Round-the-World-Ticket einhalten und dort fortsetzen, wo wir aufgehört haben – also in Buenos Aires. Wir starten daher zu einer „World-Rally“, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen: Wir bleiben jeweils nur eine Nacht in Buenos Aires, Sydney und Singapur ehe wir unser nächstes Ziel – Sri Lanka – erreichen. Dort werden wir uns einer großen Ayurveda-Kur unterziehen. Der letzte Artikel von Südamerika steht jetzt ebenfalls im Reisetagebuch. 

 

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Mi

06

Mär

2013

Abschied von der Küste Brasiliens und zurück nach Buenos Aires (31. 1 - 18. 2.)

Südlich der „überbevölkerten“ Ilha de Santa Catarina fanden wir dann doch noch unseren letzten Traumstrand in Santa Catarina. Der Ort Garopaba bietet reizvolle Landschaften, auch mit Riesendünen zum Sandsurfen und tolle Strände, deren Wellen zum Spielen einladen. Außerdem gibt es im Ort wunderbare Buffet-Restaurants, wo wir noch mal die ganze Fülle Brasiliens durchkosten konnten.

 

Wir blieben auf dem großen Campingplatz ein paar Tage und auch das Wochenende war hier ohne große Musikbeschallung. Der Campingplatz hatte europäischen Standard, die Sanitäreinrichtungen waren blitzeblank, auch weil pro Sanitärblock 2 Frauen ständig putzten. Wir bemerkten jedoch, dass sich der Sommer schon etwas dem Ende näherte, da das Wetter immer labiler wurde. Es gab Tage, an denen wir einfach nicht ins schon etwas kühlere Wasser wollten und auch der Wind blies in einer Stärke, dass wir froh waren, nicht in der ersten Reihe hinter dem Strand zu stehen.

 

Aber dafür besuchten uns unsere Freunde aus Schroederstrasse noch einmal und wir konnten einen gemütlichen Tag miteinander verbringen. Michael ließ sich sogar auf ein Boccia-Turnier mit Valdesi ein, wobei es aber nichts für ihn zu gewinnen gab. Kein Wunder, Valdesi ist ein echter Profi und spielt jede Woche. Auch andere nette Brasilianer lernten wir natürlich am Campingplatz kennen, sogar mit rein portugiesisch sprechenden hatten wir schon ganz guten Kontakt.

 

Die Gegend bietet mit Praia Rosa auch einen Strand, der wohl zu den interessantesten der ganzen Küste gehört. Nicht nur, dass es sich hierbei um eine besonders herrliche Bucht handelt, im Winter wird sie sogar jedes Jahr von den Southern-Right-Walen heimgesucht. Grund genug für uns, in ein paar Jahren noch mal vorbeizuschauen …

 

Nach Garopaba fuhren wir südwärts weiter und erreichten mit Laguna den letzten bemerkenswerten Strand Santa Catarinas. Laguna ist eine historische Stadt aus der Zeit der Portugiesen und liegt – wie der Name schon sagt – am Ausgang einer riesigen Lagune. Hier kann man Delfine beobachten, die den Fischern helfen, die Fische in deren Netze zu treiben.

 

Der südlichste Bundesstaat Rio Grande do Sul verfügt eigentlich nur über einen interessanten Ort am Strand: Torres bietet steile Klippen mit dazwischen eingestreuten Sandstränden. Wir waren sehr davon angetan und wollten am nächsten Tag die Gegend erkunden. Dann holte uns aber ein gewaltiger Regen ein, der den Campingplatz überflutete. Wir bemerkten davon aber nichts und waren am nächsten Morgen ziemlich baff, als das ganze Gelände zu einem See verwandelt war und die Zeltcamper geflohen waren. Schon sehr beruhigend, in einem „hochbeinigen“ Vehikel zu schlafen …

 

Aufgrund des anhaltend schlechten Wetters beschlossen wir etwas früher nach Argentinien zurück zu kehren und durchkreuzten den Bundesstaat Rio Grande relativ schnell, vorbei an der Millionenstadt Porto Alegre, Richtung Grenzort Uruguayana. Der Ort heißt so, weil er am Rio Uruguay, dem Grenzfluss zwischen Uruguay und Brasilien bzw. Argentinien liegt.

 

Dort ereilte uns die Nachricht vom Tod von Gertis Mutter. Wir waren schon seit 2 Wochen informiert, dass sie im Pflegeheim immer schwächer wurde. Schnell überquerten wir die Grenze nach Argentinien, weil dort bessere Internetverbindungen vorhanden sind. Bei einer YPF-Tankstelle gab es schnelles kostenloses WIFI und wir konnten in 3 Stunden unsere ganze Reise umbuchen. Anstatt nach Australien weiterzufliegen buchten wir einen Flug nach Europa und zurück. Dafür mussten dann alle anderen Flugdaten unserer Weltreise auch umgebucht werden. Dank unseres lieben Freundes Matthias, beim Reisebüro Hogger in Freilassing, gelang das schwierige Unternehmen.

 

Erleichtert verließen wir das Restaurant und wollten nach Süden aufbrechen. Doch da bemerkte Michael das verd….. Motorwarnlicht flackernd am Armaturenbrett. Oje – die Einspritzdüsen sind wohl wieder verstopft! Der Motor rattert wie ein Rasenmäher. Also ein Mechaniker muss her! Die Leute von der Tankstelle rufen jemanden an, jedoch keiner hebt ab. Na klar – Siesta ist in Argentinien von eins bis vier, da geht gar nix. Aber dann kam doch jemand, mit dem klapprigsten Pickup ganz Argentiniens angefahren. Der Mechanico blickt sorgenvoll in den Motorraum, frägt – Common Rail Diesel? – und fährt schon wieder ab. Er will anrufen, wenn er ein Lösung hat – hatte er aber nie und ward deshalb nie mehr gesehen… Welch ein Unterschied zu Brasilien, wo sich die Leute den A….. auf rissen, um uns zu helfen!

 

Was tun also? Am nächsten Morgen, als klar wurde, dass es weder einen kompetenten Mechaniker noch einen entsprechenden Abschleppwagen an diesem Ort gibt, fasste Michael den Entschluss, mit dem „Rasenmäher“ Richtung Buenos Aires zu knattern – sind ja nur mehr 700 km. Er drehte erst mal ein paar Runden am Gelände der Tankstelle und befand, dass man es mit der Untersetzung probieren könnte.

 

So zuckelten wir also mit 65 Sachen auf der Autobahn und flackernder Warnleuchte Richtung Buenos Aires. Aber wenigstens verschlechterte sich der Zustand nicht und so konnten wir doch ganz schöne Meter machen.

 

Wir erreichten Orte, die wir im letzten September in umgekehrter Richtung angefahren hatten. Damals war Winter und wir waren die einzigen auf den Campgrounds. Jetzt im Sommer und dem Carneval-Wochenende sahen wir fast überall das unsympathische „Completto“ Schild am Eingang hängen. Es blieben uns meist nur die Tankstellen zur Übernachtung.

 

Aber nicht genug damit, eine weitere Plage holte uns ein: Wir rumpelten über ein paar extrem gefährliche schlafende Polizisten – kein Problem normalerweise für den Bremi und seinem robusten Fahrwerk. Aber eine 20 L Wasserflasche im Kofferraum platzte und überschwemmte den ganzen Kofferraum und den Unterboden, aaaahhgggrrrrr! Wie sollen wir denn das jetzt noch trockenkriegen, eine Woche vor dem Abgabetermin für den Bremi? Aber da hatte der Wettergott ein Einsehen mit uns und sandte extrem heißes Wetter mit starkem Wind. Wir nutzten die Gunst der Stunde und rissen den Unterboden samt Isolierungen heraus. Dafür mussten wir aber den ganzen Kofferraum ausräumen. Wir standen hervorragend auf einer Wiese hinter einer Tankstelle und konnten so unbemerkt werkeln. Schließlich gelang uns die Aktion perfekt – alles trocknete in Windeseile und wir durften am Abend einpacken und weiterfahren.

 

Schlussendlich gelangten wir nach Zarate, dem Ort mit dem Verschiffungshafen für den Bremi. Wir quartierten uns im gleichen Hotel wie bei der Anreise ein und wurden vom umtriebigen Hotelbesitzer herzlich empfangen. Wir hatten nun einige Tage Zeit, den Bremi versandbereit zu machen und wollten auch die Einspritzanlage bei Iveco in Buenos Aires richten lassen. Aber im Karneval sperren die großen Betriebe einfach ein paar Tage zu und wir mussten unverrichteter Dinge nach Zarate zurückkehren. Wird sich erst in Hamburg bei Iveco beheben lassen…

 

Dann verlief aber alles planmäßig: Der Bremi wurde im Hafen abgeliefert, nachdem wir zuvor in Buenos Aires bei Grimaldi die Hafengebühren „geblecht“ hatten (nennt sich auf Spanisch „plata, plata“). In Buenos Aires verbrachten wir zwei versöhnliche Tage in der Spätsommersonne und 35° C. Beim Gedanken an Europa fing es uns aber schon zu frösteln an…

 

Hasta luego amigos! See U later in Oz and Asia!

 

 

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Mo

11

Feb

2013

Reiseunterbrechung

Liebe Lesergemeinde!

 

Wegen eines Trauerfalls in der Familie unterbrechen wir unsere Reise für einige Wochen.

 

Wir haben die Südamerikarunde abgeschlossen und werden unseren Bremi in den nächsten Tagen nach Europa zurückschicken.

 

Der noch ausständige Artikel über die besuchten Strände in Brasilien, die erlebten Wetterkapriolen und der Pannenserie mit dem Bremi wird natürlich nachgereicht.

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Mi

30

Jan

2013

Schroederstrasse und zurück an die Strände Santa Catarinas (14.-30.1.2013)

Wie angekündigt sind wir der Einladung einer sehr lieben Familie aus Schroeder, einer deutschen Siedlung ca. 70 km südwestlich von Joinville gefolgt. Helena kommt aus einer großen deutschen Familie, Valenci ist Nachfahre italienischer Einwanderer und deren Tochter, Heluisa, haben uns unglaublich verwöhnt. Ein paar Tage länger bei ihnen und wir wären zum Rollen gewesen…. 

 

 

Wir hatten sehr interessante Gespräche über Anfänge der Siedlung und wie die Arbeit damals verrichtet wurde. Bis heute hat sich die Liebe und das Wissen um die Zusammenhänge der Natur in dieser Regenwaldgegend bei vielen erhalten. Wir erfuhren, wie heute die 2. Und 3. Generation der Einwanderer dort lebt. Vom Fabrikarbeiter bis zum Obstbauern bzw. Schnapsbrenner, oder Frächter und Staatsangestellten ist alles dabei. Gleichzeitig waren alle sehr interessiert an Europa und unserem Leben dort. Wir führten einen regen Austausch, an dem wir alle große Freude und Interesse hatten.

Einige Nachbarn kamen einfach vorbei um die „Fremdlinge“ zu begrüßen und hörten eine Weile zu. So haben wir die ganze Seitenstraße wenigstens auf ein „Hoi“ kennengelernt und in viele liebe Augen geblickt.

 

Helena hat uns zu ihrem Bruder geführt, der vom Vater das Schnapsbrennhandwerk übernommen hat und neben Zuckerrohr auch Bananen und Süßkartoffel und allerlei geheimnisvolle Bäume und Kräuter mit seiner Frau anbaut. Von ihm wurden wir in die Kunst des Schnapsbrennens aus Zuckerrohr eingeweiht. Wir haben auch vom Maracujaschaum und der leckeren selbstgemachten Zuckerrohrmelasse gekostet. Es war einfach köstlich! Verabschiedet wurden wir mit Kostproben ihrer Süßkartoffel, einer Staude Bananen und vielen Maracujas. Diese Sorte ist sauer, entwickelt aber mit Zucker ihr fantastisches Aroma. Wieder haben wir intensive Gespräche über unsere so verschiedenen Leben geführt und eine wiederholte Einladung haben wir auch schon in der Tasche….

 

Zwei Tage sind schnell vorbei und nach der „Stadtführung“ und einer ausgiebigen Jause, bei der uns Helena wieder mit ihren wundervollen Kochkünsten verwöhnt hat, haben wir uns langsam auf den Weg gemacht. So einfach war das aber nicht. Vorher haben wir noch all die leckeren Geschenke im Bremi verstauen müssen. Wenn wir alles gegessen haben, wird uns keiner mehr kennen J

Vielleicht gibt es ein Wiedersehen mit unseren lieben Gastgebern, wer weiß, was unsere Zukunft bringt. Wir würden uns sehr freuen!!!!!

 

Als Ausgleich dafür, dass wir hier nicht so viele landschaftliche Höhepunkte und Unterschiede wie in Argentinien oder Bolivien, vom Tief- ins Hochland haben, ließen wir uns etwas einfallen. Wir betrieben Insekten- und Insektenstichkunde. Es reicht schon, wenn man sich zur Dämmerung ohne Insektenschutz draußen hinstellt und es kommen jede Menge Tierchen vorbei und kosten mal.

Einer unserer Höhepunkte bisher waren „Baracudas“. Das sind Moskitos, die im Gras lauern. Du musst nur die richtige Zeit erwischen und sie finden Dich. Werden ihrem Namen sehr getreu und fallen, wie Baracudas eben, zu Dutzenden über deine Beine her. An diesen Stichen konnten wir wunderbar studieren, wie sehr sie sich von den gewöhnlichen Gelsenstichen unterscheiden. Sie sind viel schmerzhafter, gleich beim Stich. Wird gekratzt, blühen sie regelrecht auf, und sie halten viel länger an. Phantastisch!

Dann gibt es noch die winzigen kleinen Mücken, die es vor der Dämmerung geben kann. Die müssen auch irgendwo vom Boden kommen und nachdem sie uns entdeckt haben, war klar: wir sind „Frischblut“ für sie und von so kleinen haben ja viel mehr auf unseren Fesseln, auf dem ganzen Unterschenkel und von dort auf der kratzenden Hand usw. Platz. Das war ein wirkliches Highlight und wir hatten noch nächtelang Freude daran.

 

Aber nun zurück zu den Stränden Santa Catarinas. 140 km weiter südöstlich von Schröder, der Küste entlang, fanden wir unseren nächsten Strand. Erstaunlicher Weise mal fast gänzlich ohne Gelsen. Man muss es ihnen nur richtig rein sagen! Dafür gab es in Bombhinas und Governador Celco Ramos schöne weiße Sandstrände und die Wellen waren gerade richtig: Nicht zu wild und nicht gar zu adriamäßig. Das abwechslungsreiche Wetter hat dafür gesorgt, dass es keine Minute langweilig war. Sonne mit Sturmböen, starkes Gewitter mit Sturmböen, die einigen Zeltcampern ihre Schutzplanen durch die Luft gewirbelt haben. Stilles Meer mit sanfter Brise und wieder Sonne mit und ohne Sturmböen. Der Wind trieb die Wolken je nach Höhenlage von links nach rechts und umgekehrt. Markise raus, Markise rein, Soviel Abwechslung hätten wir gar nicht gebraucht! Sonne mit einer sanften Brise hätte uns schon gereicht. Mit Boccia-Partien und Beach-Ball-Sessions wird uns ja sowieso nie langweilig. Apropos Boccia: Es gibt hier auf den meisten Camping-Plätzen richtige Boccia-Bahnen, sogar beleuchtet, wo man mit den großen Kugeln herrliche Partien auch am Abend spielen kann.

 

Liebe Leserschar, wir sind hier im Atlantischen Regenwald. Habt Ihr auch keine Ahnung, was das bedeuten soll? Wir hatten auch keine. Michael hat diesen Ausdruck erst vor kurzem gelesen und schön langsam ahnen wir was das heißt: Jeden Tag wenigstens einen Regenguss, begleitet von sehr abwechslungsreichem Wetter! Ach ja, und wir sind jetzt draufgekommen, dass es im südbrasilianischen Sommer, eben Dezember bis Februar, am häufigsten regnet. Na toll! Aber es ist immerhin immer warm und das feuchte Klima ist gut für die Haut…. So lernt man beim Reisen etwas dazu!

 

Wir haben außerdem unsere Spanischkenntnisse gewaltig verbessert. Wenn wir versuchen brasilianisch zu sprechen, glauben manche, dass wir Argentinier sind, weil unser „Kastellan“ so gut klingt. Tatsächlich sprechen wir nun eine Art portugiesisch-spanischen Kauderwelsch, kommen aber ganz gut damit durch, weil es hier ja auch viele argentinische Urlauber gibt.

 

Mit all diesem Wissen klappern nun wir noch einige Strände entlang der dramatischen Atlantikküste mit ihrem „wunderbaren“ Regenwald ab. Die Küste Santa Catarinas ist sehr variantenreich: Große, bergige Halbinseln und Inseln mit unzähligen Sandbuchten laden zum Verweilen ein. Wir halten uns immer an die Tipps von Brasilianern und finden so meistens die schönsten Campingplätze. Lediglich auf der Ilha do Santa Catarina hatten wir Pech, weil zwei Campingplätze geschlossen waren und der verbliebene nur an einer Lagune lag. So verließen wir das „vielgerühmte Paradies“ bereits nach einem Tag wieder und waren auch froh, Florianopolis den Rücken kehren zu können. Großstadttrubel ist einfach unser Ding nicht …

 

Noch ein paar Bemerkungen zu den brasilianischen Campingplätzen: Von Montag bis Freitag lässt es sich dort recht beschaulich leben, doch spätestens am Samstagmorgen ändert sich die Lage total. Menschenmassen drängen an den Strand, die Campingplätze füllen sich in Windeseile leider auch mit Leuten, die am Wochenende richtig die „Sau“ rauslassen wollen. Riesige Lautsprecher sind in den Kofferräumen montiert und der Strand bzw. der Campingplatz wird damit beschallt. Wenn man Pech hat, steht man genau neben so einer Truppe und hat Schwierigkeiten sich mit seiner Liebsten zu unterhalten. Es bleibt einem eigentlich nur die Flucht, weil die Ohropax den Bass-Sound nicht wegfiltern können, der geht direkt in die Magengrube oder verändert sogar die Herzfrequenz … Diese Erfahrungen haben daher auch unsere Reiseroute beeinflusst: An Wochenenden suchen wir seitdem irgendwelche Ziele in den Bergen, weit weg vom Strand!

 

Jetzt bleiben uns noch gut 2 Wochen bis wir unsere Südamerika-Runde endgültig beenden werden. Wir werden noch einige Strände, berühmte Wasserfälle und Canyons besuchen – aber davon im nächsten und auch letzten Bericht von Südamerika.

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Mo

14

Jan

2013

Von den Donauschwaben zur Atlantikküste (3.1. - 13.1. 2013)

Gemäß unserem Plan sind wir von Dreizehnlinden aus wieder nordwärts in den Bundesstaat Paraná gefahren. Wir wollten dort ja das österreichische Ehepaar besuchen, das wir zu Weihnachten in Gramado kennengelernt hatten. Die uns so viel von ihrer Landwirtschaft in der Ebene erzählt hatten. Als wir dann dort waren, war alles anders, als wir dachten.

Heli und Florian sind Donauschwaben, deren Familien nach dem Krieg von Jugoslawien nach Österreich flüchten mussten. Die beiden sind in Österreich geboren, fühlen sich aber eher als Donauschwaben. Das ist eine sehr umfassende Gemeinschaft, die ursprünglich aus Ulm kommend einige Male von ihrem Besitz vertrieben wurde und bei „null“ anfangen musste. Donauschwaben sind in der ganzen Welt verstreut. Sie haben ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl und es gibt immer Treffen mit anderen bei großen Festen um ihre Traditionen zu pflegen und ihre Vergangenheit auch den jungen Donauschwaben zu vermitteln. Deutsch wird in fast jeder Familie in Entre Rios gesprochen.

 

Die Ebene war zwar eine Ebene, aber keine Tiefebene, wie wir uns das vorgestellt hatten. Die großen landwirtschaftlichen Flächen der Donauschwaben, die gleichzeitig auch die Kornkammer Brasiliens sind, liegen um 1.000m herum. Aber ab jetzt stimmt wieder alles!

 

Die zwei haben sich sehr über unseren überraschenden Besuch gefreut und uns nach Strich und Faden verwöhnt. Wir wurden fast wie Familienmitglieder behandelt und in den fünf Dörfern aus denen die Siedlung besteht herumgeführt. In intensiven Gesprächen haben sie uns über die Anfänge in der Siedlung erzählt. Beide waren sechs Jahre als sie von Österreich aus mit Hilfe von Österreichischen und Schweizer Organisationen hierher gebracht wurden. Im Jänner 2012 wurde mit einem großen Fest der 60ste Jahrestag der Siedlungsgründung in Paraná gedacht. Zu diesem Anlass wurde ein wunderbar gestaltetes Heimatmuseum errichtet. Wir haben uns dort näher in die wechselhafte Geschichte der Donauschwaben einführen lassen.

 

Auf ihren Feldern wird Weizen, Mais, Gerste und Soja angebaut. Nachdem abwechselnd angebaut werden kann, gibt es zwei Ernten im Jahr. Soja ist eher per Zufall so ein Renner geworden. Es wurde zu Beginn als Gründüngung angebaut. Jetzt ist es die gewinnbringendste Feldfrucht geworden.

Wir haben ausnahmsweise eine Privatführung in der größten Malzfabrik Brasiliens bekommen und sind sogar bis in das Büro des Präsidenten der alles dominierenden Agrargenossenschaft „Agraria“ vorgedrungen. Hier verarbeiten sie ihre Gerste selbst und exportieren das Gerstenmalz in ganz Brasilien. Wir hatten das Gefühl im sterilen Deutschland zu sein! Durch Fleiß und ständigen Zukauf von Ackerflächen sind die meisten Donauschwaben hier richtig reich geworden, ihre Wohnhäuser sind keine Bauernhäuser sondern ähneln eher denen in wohlhabenden US-amerikanischen Vorstädten. Welch ein Kontrast zu den normalen Brasilianischen Ortschaften!

 

Nach ein paar Tagen Familienanschluss auf einer Hochebene hat es uns ans Meer gezogen. Mit vielen guten Wünschen und Tipps für die schönsten Strände sind wir den warmen Stränden entgegen gezogen.

 

Südwärts im Bundesstaat Santa Catarina haben wir unseren ersten Strand gefunden. Wir wurden von vielen Seiten von den brasilianischen Stränden gewarnt. Vorsicht vor Dieben und es dröhnt aus jedem Auto ohrenbetäubende Musik, an die uns wir Europäer nicht gewöhnen können. Wir waren schon ganz schön gespannt, was wir nun für einen schönen Strand mit warmem Meer in Kauf nehmen müssen, bzw. wie lange wir das Höllengetöse und schlaflose Nächte aushalten würden.

Es war wieder ganz anders. Die erste Nacht, es war während der Woche, haben wir wie die Engel durchgeschlummert. Am Tag war es auch nicht allzu laut, keine offenen Kofferräume aus denen die Boxen irre laute Musik tönen. Kurz gesagt, es war bisher an allen Stränden viel ruhiger als wir befürchtet haben!

 

Der erste Strand bzw. Ort hieß witzigerweise Ubatuba und befand sich auf der Ilha do San Francisco im Norden vom Bundesstaat Santa Catarina. Wir hatten uns schon vorsorglich mit GPS-Koordinaten von verschiedenen Campings versehen, letztlich kam dann nur eines in Frage, weil die anderen entweder zu klein für Womos oder voll waren. Wie immer, wenn wir in einen Campingplatz fuhren, wurden wir sofort von neugierigen Brasilianern umringt, die diesmal aber nur portugiesisch sprachen, was das Frage-Antwort-Spiel schon etwas mühsam machte. Aber irgendwie geht es immer mit der Verständigung, und sei es mit Händen und Füßen! Unser Auto wurde inzwischen schon unzählige Male fotografiert, das Interesse an dem Exoten ist riesig, vielleicht sollte Bremach eine Lizenzproduktion in Brasilien eröffnen …

 

Der Strand war ideal zum Angewöhnen an brasilianische Gewässer: Eine milde Brandung ließ selbst Gerti etwas mit den Wellen spielen. Es gab eine nette Strandstraße, gesäumt von Läden und Restaurants, wie in Südeuropa. Es war Hochsaison, alle Lokale waren voll, die Leute flanierten entspannt auf den Straßen. Wir fühlten uns sehr sicher und genossen das Urlaubsfeeling.

 

Ein paar Einsichten zum Wetter: Es ist hier jeden Tag anders und selbst am selben Tag ändert es sich oft mehrmals. Herrschte gerade noch Sonnenschein, kann es in der nächsten Stunde schon tröpfeln und umgekehrt. Das hat zur Folge, dass die brasilianischen Urlauber überhaupt nicht vom Wetter beeindruckt sind. Sie gehen bei jedem Wetter an den Strand, es ist ja warm! War anfangs etwas gewöhnungsbedürftig für uns, aber inzwischen haben wir uns diesem Lebensstil angepasst.

 

Nach dem ersten Strandkontakt fuhren wir weiter südlich mit einem Umweg ins Landesinnere. Wir besuchten das „Deutscheste Dorf in Brasilien“ – so die Eigenwerbung – namens Pomerode. Und wirklich sind hier noch zahlreiche norddeutsche Fachwerkhäuser aus der ersten Besiedlungzeit im 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Außerdem feiern die Pomeroder jedes Jahr vier landesweit bekannte Feste, wobei das Deutschtum hochgehalten wird. Das Deutschtum wirkt sich jedoch auch in einer gewissen Ignoranz für Fremde aus, es war der einzige Ort, wo wir als Reisende selten von Einheimischen angesprochen wurden! Aber ein brasilianischer Wachmann zeigte an uns Interesse, und wir konnten ein Pläuschchen auf Portugiesisch führen. Dafür konnten wir ungestört, sogar bewacht, am Parkplatz des Kulturhauses übernachten.

 

Dann hatten wir von der Deutschtümelei genug, ließen das für sein Oktoberfest berühmte Blumenau links liegen und zogen wieder an den Strand. Na ja, beim ersten Ort verstellen die Hochhäuser den Blick auf den Strand, bzw. was davon übrig ist. Camboriu ist bekannt als das Rio für arme Leute und berühmt für sein Nachtleben. Hochhausschluchten sind unsere Sache nicht, zum Glück beginnt dahinter aber gleich eine dramatische Küstenstraße, die immer wieder zu interessanten Sandbuchten mit glasklarem Wasser führt. An so einer Bucht schlugen wir unsere Zelte auf und wurden sogleich am Campground wieder von freundlichen Brasilianern adopiert! Schade, dass wir Vegetarier sind (zumindest Michael, Gerti zeitweise), sonst wären wir dort ständig mit allem möglichen Getier aus dem Meer gefüttert worden. Der Strand hatte herrlichen goldenen Sand zu bieten, aber auch eine gewaltige Brandung, die Schwimmen unmöglich machte. Lediglich ein Kampf mit den Wellen war für Michael möglich. Dafür konnten wir uns mit Boccia-Partien vergnügen.

 

Da das Internet zeitweise sehr gut funktionierte, konnten wir endlich die Schiffspassage für den Bremi fixieren. Wir haben es jetzt optimal gebucht: Bremi-Abgabe in Zarate am 16. 2. Und Flug von Buenos Aires nach Australien am 19. 2. Wir sind also nicht gezwungen, die Zeit bis zum Flug zu lange in irgendeinem Hotel abzusitzen …

 

Weiter geht die Reise der Küste Santa Catarinas entlang, unterbrochen von einer herzlichen Einladung, die wir einfach annehmen mussten und die uns noch einmal ins Landesinnere führte …

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Di

01

Jan

2013

Südbrasilien Landesinnere (21.12. - 2.1. 2013

Die Einreise nach Brasilien verlief ohne Probleme und wir fuhren in einiger Entfernung einer riesigen Lagune entlang. Die Landschaft ähnelte noch sehr der Uruguays. Vorerst also nichts Neues für uns. Keine Samba tanzenden Schönheiten im knappen Carnevalsbikini. Das ist hier noch nicht die Gegend dafür. Welche Leute sich den Südzipfel Brasiliens ausgesucht haben, sollten wir bald erfahren.

In Ermangelung eines Campingplatzes haben wir unsere erste Nacht sicher auf einer 24 Stunden Tankstelle zwischen Lastwagen verbracht und uns dort mit einem leckeren Frühstück gestärkt. Das haben wir auch wahrlich gebraucht, weil es an diesem Tag nicht mehr viel zu Essen für uns geben sollte.

Wir waren gut eine Stunde gefahren, da hat Michael einen Leistungsabfall des Bremi bemerkt. Bei der nächsten Gelegenheit ist er stehen geblieben und hat nach seinem besten Wissen alles Mögliche geprüft, nachdem wir zuvor mit unserem Bremi-Experten in Österreich telefoniert hatten. Es stellte sich heraus, dass eine Düse der Einspritzpumpe nicht arbeitete. Zum Glück war eine Lastwagengarage in der Nähe und so sind wir mit „Traktorklängen“ dort angekommen. Der Chefe und Mechaniker zugleich hat sein Bestes gegeben und ist im wahrsten Sinne des Wortes in den Motorraum gekrochen. Trotz der ungewissen Situation hat sich Gerti heimlich amüsiert, als der ca. 1,50m kleine Mechaniker ständig auf den Bremi gehüpft und wieder und wieder im Motorraum verschwunden ist, mit immer neuen Ideen und Werkzeug. Leider hat sich die Lösung nie gefunden, im Gegenteil auf einmal ging gar nichts mehr!!!

 

Der nächste Tag war Samstag vor Weihnachten und wir haben uns schon über die Feiertage bei der Werkstätte stehen sehen. Der Mechaniker und Chefe in einem, Alex, war aber sehr bemüht und liebenswürdig und hat mit Iveco im 100 km entfernten Pelotas telefoniert und organisiert, dass wir noch am Freitagabend (genau gesagt wurde es 20.00 Uhr) dorthin kommen konnten und am nächsten Tag der Bremi drangenommen wurde. Nun hieß es wieder 100 km zurück fahren.

Alex hat einen lokalen Abschleppdienst organisiert der auch bald eintraf. Das war eine unglaubliche „Mühle“! Nur mit großer Mühe schaffte es die Seilwinde des Lasters den Bremi raufzuziehen. Einmal hat es den Laster vorne sogar hochgehoben. Am Ende stand der Bremi etwas nach rechts geneigt drauf und hat bei jeder Unebenheit besorgniserregend geschwankt. Aus lauter Sorge um den Bremi (wir haben tatsächlich befürchtet, dass der Bremi und mit ihm der ganze Laster nach rechts kippen könnten) haben wir beide vergessen von dieser unvergesslichen Situation Fotos zu machen.

Gaaanz langsam und mit gefühlten 10 Mal Kühlwasser in unseren „ÖAMTC-Abschleppwagen“ nachzufüllen sind wir tatsächlich alle heil bei der Iveco Niederlassung in Pelotas eingetroffen.

 

Dort wurden wir bereits erwartet und freundlich empfangen. Wir hatten das Gefühl: „Jetzt wird alles gut!“. Ein englisch sprechender Mitarbeiter hat uns einen Platz zum Übernachten zugewiesen und uns sogar Sanitäreinrichtungen gezeigt. Der Platz war von einem Zaun umgeben und 24 Stunden bewacht. Es wurde uns zugesichert, dass am nächsten Tag (Samstag!) um 08.00 Uhr mit der Reparatur begonnen würde! Und so war es auch: Gleich drei bis vier Mechaniker haben sich das unbekannte Fahrzeug vorgeknöpft. Wieder war eine Angestellte mit guten Englischkenntnissen, um die Probleme „ausdeutschen“ zu können, dabei. Der Bremi wurde in die Werkstatt geschoben, wir mit unserem Laptop in die gemütliche Verkaufshalle der Iveco Niederlassung geführt und die Fachleute haben mit der Arbeit begonnen. Wir sahen uns wieder über die Weihnachtsfeiertage hier bei IVECO stehen, das hat uns aber schon wesentlich besser gefallen, als bei der kleinen Werkstatt am Straßenrand.

 

Es wurde nichts mit dem Fullservice Campingplatz! Kurz nach Mittag wurde der Mitarbeiter, der uns immer auf dem Laufenden gehalten hat, noch lebendiger und machte uns die freudige Mitteilung: Der Bremi ist wieder tipp top fahrbereit. Wir hatten Glück und die Befürchtung, dass die Einspritzpumpe kaputt war hat sich nicht bestätigt. Alle Düsen der Einspritzpumpe waren total verstopft und wurden gereinigt und einige Kleinteile ausgetauscht. Der schlechte Diesel in Südamerika hatte seinen Tribut gefordert! Wir waren selig und mit den besten Wünschen der Mitarbeiter sind wir wieder losgezogen.

 

Wir hatten uns in Brasilien noch gar nicht richtig organisiert. Wir mussten noch Geld beheben und neue Vorräte einkaufen. Hier war ja unser gelobtes Land für leckeres Essen und Üppigkeit in jeder Hinsicht. So sind wir in die Innenstadt von Pelotas gefahren und haben gleich gesehen, welch entzückende kleine Bauten und wundervolle Prachtbauten noch aus der Zeit der Portugiesen hier waren – großteils liebevoll renoviert und in moderne Fassaden integriert. Das hat uns sehr positiv überrascht, weil wir von dieser Stadt nicht viel wussten und uns auch nichts Besonderes erwartet hatten. Also kurze Stadtbesichtigung, einkaufen, Mittagessen und los ging´s. Wieder die 100 km nordwärts, die wir bereits bestens kannten.

 

Diesmal wollten wir in ein ruhiges „Bergdorf“, dass laut Reiseführer einen Hauch von Schweizer Alpen haben sollte. Wir haben geplant die Weihnachtsfeiertage abseits des Trubels, der am Meer überall vorherrschen soll, zu verbringen. Wir sind ins Landesinnere gefahren, wo erst sanfte Hügel und dann tatsächlich fast Serpentinen auf ca. 800 m führten. Durch einen unfreiwilligen Umweg sind wir erst gegen 22.00H in unserem Ort - Gramado angekommen. Wir haben uns bei der Fahrt hierher etwas über den starken Verkehr gewundert. Nachdem aber überall „Romantikstraße“ steht, dachten wir, dass am Samstag eben viele diese Straße fahren, weil sie für Brasilien schon ungewöhnlich kurvig und gebirgig ist. Der Verkehr wurde aber immer dichter, bis fast nichts mehr ging. Das war also das ruhige Bergdorf in dem wir Weihnachten verbringen wollten!!!! Dann sahen wir was hier los war: „WEIHNACHTEN – KITSCH AS KITSCH CAN“!!! Wir waren in der Hölle bzw. im Zentrum des brasilianischen Weihnachtsrummels gelandet. Aufhauser vom Dorf der Tiere würde vor Neid erblassen. Die ganze Stadt war so voll von Weihnachtsdekoration, wie es sie in Europa sicher nirgendwo gibt! Es gibt tagelang Veranstaltungen mit Umzügen und aufgebauten Tribünen in der Stadt. Man Bedenke: Hier hat es zwischen 20°C und 30°C!!! Alles spielt sich im Freien ab. Alle paar Meter grüßte uns der „Pelznikl“. Santa Claus wird hier so genannt. Nachdem der Stau endlos schien und wir hundemüde waren, beschlossen wir, einfach am Straßenrand stehen zu bleiben und hier zu schlafen. Es ist schon schön, wenn man sein Heim gleich dabei hat J War aber eine mutige Aktion, weil in Brasilien „wilde“ Übernachtungen aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen sind. Jedoch hier in den Bergen schien die Situation für uns sicher zu sein.

Hundertschaften von Bussen werden täglich herangekarrt. Wir haben den Nachrichten später entnommen, dass in Gramado zu den 30.000 Einwohnern während der Feiertage noch bis zu 1 Mio. Besucher erwartet wurden. Alle Hotels sind voll, auch unser Campingplatz. Der einzige übrigens, den es hier gibt. Die Besitzerin sagte: „fechado - voll“, deutet uns aber mit einer Geste etwas zu warten.

 

Dann führte sie uns in den Campingplatz zu zwei Familien. Fragte sie auf Portugiesisch: „ Ihr könnt doch Englisch oder Deutsch, können die zwei noch hier stehen?“ Und dann ging es los mit der brasilianischen Gastfreundschaft! Ein Auto wird zur Seite gefahren. Einige Leute kommen gleich zu uns und sprechen uns auf Deutsch an. Alle interessieren sich für uns und unsere Reise in Südamerika. Ständig wird der Bremi fotografiert und kaum strecken wir den Hals aus der Kabine, wartet schon der nächste Gesprächspartner auf uns. Sprachprobleme gibt es nicht – wir sind überwältigt und am Ende des Tages auch ganz schön fertig ob dieses herzlichen Empfanges. Es bleibt ja nicht beim Reden, nein auch zum Essen und Trinken werden immer wieder eingeladen. Wir erfahren, dass sehr viele Südbrasilianer deutsche Wurzeln haben und deshalb auch einen eigenartigen deutschen Dialekt sprechen. Von wegen Samba und schokobraune Strandschönheiten! Hier im Süden schauen die Menschen eher aus wie bei uns und aus den Lautsprechern dröhnt volkstümliche Musik mit Ziehharmonikas und Bläsern.

 

Ganz besonders berührend für uns war das Treffen mit zwei österreichischen Auswanderern, die in den fünfziger Jahren in Südbrasilien eine Österreichische Kolonie mitgegründet hatten, die mittlerweile aus 5 Dörfern besteht. Die entbehrungsreichen ersten Pionierjahre wurden später durch großen Wohlstand belohnt. Die Österreicher sind jetzt reiche Großbauern, die ihre Ackerflächen durch Zukäufe noch gewaltig ausdehnen konnten. Heute sind zwei, manchmal sogar drei Ernten pro Jahr machbar. Ermöglicht wurde dieses Wunder großteils mit Finanzierungshilfen aus der Schweiz. Durch diesen Kontakt erfuhren wir auch von anderen Österreichern, die hier Kolonien gegründet hatten und wovon in keinem Reiseführer etwas zu lesen war.

 

Es gibt im Bundesstaat Santa Catarina ein Dorf namens 13 Linden (Treze Tilias), welches von Österreichern vor allem aus Tirol in den 30er Jahren gegründet wurde. Diese Geschichte hatte es uns besonders angetan, sie wäre perfekt für eine Verfilmung geeignet! Wir beschlossen, die weite Reise dorthin zu unternehmen, weil die Strände zwischen Weihnachten und Neujahr überall überfüllt sein sollen und uns außerdem eine Schlechtwetterzone eingeholt hatte.

 

Die Gegend um die Dreizehnlinden wurde in der Zeit von 1934 bis 1937 von mehreren Einwanderungsgruppen mehrheitlich aus Tirol, Vorarlberg und sogar Salzburg besiedelt. Es gab dort noch reinen Urwald und die Leute mussten echte Pionierarbeit vollbringen, um überhaupt überleben zu können. Angeführt wurden die Tiroler vom charismatischen Andreas Thaler, der zuvor österreichischer Landwirtschaftsminister gewesen war, und seine guten politischen Kontakte in Brasilien nutzen konnte. Thaler sondierte bei mehreren Reisen durch Südamerika verschiedene Plätze für die Koloniegründung. Schließlich viel seine Wahl auf diese Gegend, weil das Klima hier noch eher gemäßigt ist und die Hügel etwas an Österreich erinnern. Außerdem gab es hier kaum Kindersterblichkeit, was er als geringes Risiko für tropische Krankheiten wertete. Thaler plante hier eine viel größere österreichische Kolonie aufzubauen, aber der zweite Weltkrieg zerstörte diese Pläne.

 

Heute ist Dreizehnlinden eine gemischt österreichisch-italiensch-deutsch-brasilianische Siedlung mit wachsendem brasilianischen Anteil. Dadurch liefen uns da und dort auch schon echte brasilianische Schönheiten über den Weg, oder waren sie auch nur Touristen wie wir?

Das Tirolertum wird jedoch hochgehalten, alle Hotels sind im Tiroler Stil gebaut mit den typischen Balkonblumen. Die Österreichische Kultur wird ebenfalls gepflegt, die Nachkommen sprechen noch großteils Deutsch. Es gibt sogar ein Österreichisches Konsulat, weil die meisten österreich-brasilianische Doppelstaatsbürger sind und hier tatsächlich an den Wahlen in Österreich teilnehmen können. Das Museum der Gemeinde ist in der ehemaligen „Residenz“ von Andreas Thaler angesiedelt und gibt einen umfassenden Einblick in die interessante Geschichte des Dorfes. Nicht zuletzt erwähnen möchten wir das Restaurant Bierbaum, der gleichnamigen Familie, mit angeschlossener Brauerei. In dieser Institution konnten wir herrliche Österreichische Gerichte genießen und auch die Pizzas kamen aus einem echten Holzofen. Die Biere sind ebenfalls sensationell und wir konnten dort auch einen der seltenen WIFI-Hotspots Brasiliens nutzen. Wegen seiner „Exotik“ ist das Lokal bei den Brasilianern ein Hit und wird an den Feiertagen regelrecht gestürmt.

 

Durch die anregenden Gespräche mit unseren Österreichischen Einwanderern auf den Geschmack gekommen, änderten wir nun unsere geplante Route weg vom Meer, weiter ins Landesinnere und fuhren kurz vor Sylvester nach Dreizehnlinden. Wir verbrachten hier Sylvester mit einer Österreichischen-Volksmusi-Combo und einem brillanten Feuerwerk bei 22°C am Dorfplatz mit tausenden Menschen auch aus den Umlandgemeinden und sogar einigen Touristen aus Rio.

 

Nächstes Ziel unserer Reise zu Österreichern in Brasilien werden die Gemeinden im Bundesstaat Parana sein, ehe wir dann endlich zu den Stränden gelangen werden.

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So

30

Dez

2012

Uruguay (13. - 20. Dez. 2012)

 

Uruguay, ein Terra inkognita für uns, weil wir das Land ja nicht auf unserer ursprünglichen Routenplanung hatten. Wir kamen mit der Fähre von Buenos Aires um 3 Uhr in der Früh in der Stadt Colonia des Sacramento an und irrten einige Zeit in der schlafenden Stadt umher, bis wir uns entschlossen, an der Küstenpromenade die Rest-Nacht zu verbringen.

 

Die Nacht verlief sehr angenehm und wir genossen gleich den Morgen am Strand des Rio de la Plata, der hier schon so breit wie ein Meer jedoch noch reines Süßwasser ist. Es kamen immer wieder Leute vorbei, die ihre Pferde zum Bad führten und anschließend durften sich die Pferde im Quarzsand wälzen.

 

Die Stadt Colonia hat ein sehr nettes historisches Zentrum, welches das Siegel des UNESCO Weltkulturerbes trägt. Uruguay hat eine sehr bewegte Vergangenheit hinter sich, abwechselnd wurde es von den Portugiesen und dann wieder von den Spaniern beansprucht, ehe es schließlich als eigener Staat unabhängig wurde. Seitdem ist es praktisch der kleine Bruder der beiden großen Nachbarstaaten, Argentinien und Brasilien, ohne deren Probleme zu übernehmen. So gelang es den „Uruguaschis“ (so werden die Leute aus Uruguay ausgesprochen) sozusagen im Schatten der Nachbarstaaten, einen beschaulichen Lebensstil mit erheblichen Wohlstand zu entwickeln.

 

Uruguay bietet keine besonderen landschaftlichen Höhepunkte, der höchste Berg, der Pan Azucar, ist gerade mal 500 m hoch. Die Urus leben von der blühenden Landwirtschaft und vom Tourismus der Nachbarländer. Besonders die geldigen Argentinier stürmen in der Saison den Nobelbadeort Punta del Este, an der Mündung des Rio de la Plata in den Atlantik. Für uns war das absolut kein Ort zu verweilen, Protzerei ist unsere Sache nicht und außerdem gibt es dort nicht mal einen attraktiven Strand. Wir blieben stattdessen ein paar Tage bei einer kleinen, netten Schweizer Kolonie, die sich an einem Strandstück zwischen der Hauptstadt Montevideo und Punta del Este angesiedelt hatte. Dort trafen wir auch andere Traveller aus Deutschland, die dort gerade ihr abgestelltes Womo wieder reisefertig machten. Uruguay ist der ideale Ort in Südamerika, ein eigenes Fahrzeug längere Zeit abzustellen, weil man hier bei der Einreise gleich offiziell ein Jahr Erlaubnis für das Auto erhält und manche sogar ohne Probleme mit dem Zoll mehrere Jahre dort parkten.

 

Apropos Montevideo: Uns wurde gesagt, dass wir dort mit dem Feeling der 60er Jahre empfangen werden – war aber nicht so. Alles wirkte sauber und die 24km lange Strandpromenade war sensationell abzufahren. Schade nur, dass die Stadt am Rio und nicht wirklich am Meer liegt.

 

Zuletzt verbrachten wir zwei Tage wirklich am Atlantik, ganz im Norden von Uruguay, beim Nationalpark Santa Teresa. Dort waren wir ziemlich allein und erforschten die riesigen Buchten und Dünen des Nationalparks Außerdem gab es in Fußdistanz das hippige Dorf Punto del Diabolo.

Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, um die tolle Gegend richtig genießen – sprich – auch im Atlantik schwimmen zu können. So nutzten wir das schlechte Wetter, um weiter Richtung Brasilien zu fahren. An der Grenze trafen wir den ersten österreichischen Traveller unserer Reise: Ein Wiener, der gerade ein Jahr (unerlaubt) in Brasilien war und jetzt nach Uruguay wollte, um das Auto abzustellen. Dann war das Tor nach Brasilien offen und unser nächstes Abenteuer begann …

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So

16

Dez

2012

Atlantikküste bis Buenos Aires (29. 11. - 12. 12. 2012)

Nach unserem „Leben im Walrhythmus“ und dem unerwarteten Glück, welches uns noch beschert war, sind wir, als es für uns alle, die Wale und uns stimmig war, gen Norden weitergezogen.

Wir haben uns für die Routa 3 entschieden, die immer entlang des Atlantiks verläuft, leider in so großer Entfernung, dass wir keine Sicht darauf hatten. Deshalb sind wir einmal eine Schotterstraße Richtung Atlantik abgebogen und 120 Km den Camino Costera abgefahren.

 

Dieser einsame Weg bot uns tolle Ausblicke auf das Meer, abwechselnd mit Dünen und Steilküste. Höhepunkt war dabei eine riesige Papageienkolonie. Wir konnten deren Flugkünste am Steilküstenrand, wo sie gerade ihre Nester in den von Meer, Wind und Wetter ausgewaschenen Lehmlöchern hatten, beobachten und fotografieren.

 

Nach den vielen Kilometern, die wir die letzte Zeit zurückgelegt hatten und nach der total intensiven Zeit mit den Walen haben wir uns einen kleinen eher unbekannten Ferienort am Atlantik ausgesucht, ca. 600 Km südlich von Buenos Aires um einige Tage ruhig anzugehen und das Vergangene setzen zu lassen. Hier in Dunamar hat ein gewisser Ernesto Gesell die Idee gehabt, die Küste zu bepflanzen um die Wanderdünen zu stabilisieren und so haben wir das Glück, in einem Park bestehend aus Pinien und Eukalyptusbäumen campen zu können. Der Staub den der Bremi in den letzten Wochen geschluckt hat, gehört entfernt, Wäsche gewaschen, ach ja - und das Faulenzen darf auch nicht zu kurz kommen.

Gerti kann sich voll austoben und ihren stark ausgeprägten Sammlertrieb ausleben: Feuerholz sammeln, Pinienzapfen sammeln, die gerade voll reifen, vom Eukalyptusbaum fallenden, Samenfrüchte sammeln. Diese verbrennen in der Glut mit einem wunderbaren Eukalyptusduft der durch den Rauch aufsteigt. Das lieben wir sehr.

Wir hatten gelesen, dass einige Kilometer den Strand Richtung Westen folgend, exotische Muscheln aus Brasilien mit einer Meeresströmung kommend, angespült werden sollen. Bisher haben wir mit angekündigten Muschelstränden noch nie Glück gehabt, wollen aber dennoch den langen Spaziergang wagen. Ausgerüstet mit Jause und Getränken und warmen Jacken, man weiß ja nie, sind wir von unserem wunderbaren Park hinter den Dünen losgezogen. Vor der Düne war die Hölle los. In der vorhergehenden Nacht hat es fast ununterbrochen geregnet und im Atlantik waren offensichtlich Gewitter. Das Meer hat wie wild getobt und der Wind hat extrem stark, natürlich gegen unsere Richtung, geblasen. Schnell hatten wir die gut eingepackten Jacken angezogen. Wir mussten uns ziemlich gegen den Wind stemmen, aber nach etwa 2 Stunden haben sich tatsächlich die ersten wunderschönen Muscheln angekündigt. Wir hatten das Glück, dass diese Nacht das Meer so wild war und wir ganz am Anfang der Saison waren. So hatten wir die Qual der Wahl bei den vielen Muscheln die schön langsam immer mehr wurden. Michael hat aufgepasst, dass Gertis Sammelleidenschaft nicht ganz mit ihr durchging… Aber so einen wundervollen Muschelstrand haben wir bisher erst einmal, in Südafrika, durch Zufall entdecken dürfen .Und jetzt müssen wir noch ein paar Tage bleiben bis alle sauber gewaschen und getrocknet und noch einmal aussortieret sind. In der Nacht ist Michael mit Kopfweh und flauem Gefühl in der Bauchgegend aufgewacht. Er hat sich bei dem Gewaltsmarsch tatsächlich einen Sonnenstich geholt, weil er nur ein Stirnband und keine Kappe oder Hut aufgehabt hat. Die hätte ihm der heftige Wind weggeblasen. Nach einem Tag Schonung hat er´s überstanden und ist wieder ganz der Alte.

 

Ein paar Tage noch „Erholung“ und dann haben wir uns entlang der Küste weiter Richtung Buenos Aires auf den Weg gemacht. Am 12.12.12 erreichten wir die Hauptstadt und quartierten uns sogleich auf dem Parkplatz gleich neben dem Hafengebäude ein. Unsere Überfuhr nach Uruquay hatten wir für den nächsten Tag geplant und wir checkten zu Fuß im Hafen alles ab. Dabei stellte sich heraus, dass die Größe des Bremi nicht in jede Fähre passt und uns nur die Fähre um 24.00 Uhr angeboten werden konnte. Spontan entschlossen wir uns, die Fähre noch am selben Tag zu nehmen, anstatt einen Tag zu warten. Die Tickets wurden schnell gekauft und um 24.00 Uhr ging‘s los.

Nun steht unserem Abenteuer in Uruguay nichts mehr im Weg. Neues Land, neues Glück, adios Argentina!

 

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Mi

28

Nov

2012

Peninsula Valdes (Patagonien) 20. - 28. Nov. 2012

Wir brennen schon darauf, endlich zur Peninsula Valdes am Atlantik zu kommen. Dort sollen sich ja die Südkaper-Wale in großer Zahl tummeln.

Noch einmal versuchen wir, das ersehnte Ersatzteil in El Bolson zu bekommen und fahren vom PN los Alerces zurüc k. Das Bestätigungsmail haben wir bekommen, es sollte alles klappen, allein das Teil ist nicht am angekündigten Ort. Am nächsten Tag war Streik aller Zustelldienste vorangekündigt, also wieder keine Chance an das Teil zu kommen. Wir geben es auf. Plan „B“ ist in spontaner Ausarbeitung J, und wird auf was immer weiter mit dem Packerl passieren wird abgestimmt.

 

Wir packen unsere 7 Sachen und brausen Richtung Peninsula Valdes ab. Michael drückt so sehr auf die Tube, dass wir am gleichen Abend, schon ganz in der Nähe der Halbinsel Valdes, bei einer Raststätte, übernachten. Dort haben wir full Service genossen. Es war eine sehr neue gepflegte Raststätte. Neben gutem Essen, gab es natürlich Toiletten und Duschen. Die Fahrt bot überraschend wieder sehr schöne Landschaften für uns. Der Rio Chubut, nachdem der Bundesstaat in dem wir uns gerade aufhalten, benannt ist, hat ein wunderschönes weites Tal geschaffen. Dabei hat er phantastische Felsformationen aus dem teilweise bunten Gestein herausgebildet. Obwohl wir 750 Kilometer abspulten, verlief die Fahrt wegen der wunderschönen und abwechslungsreichen Landschaft sehr kurzweilig. Die meiste Zeit war kaum ein Auto auf der Straße, auch kein Lastwagen, was sehr angenehm war. Etwas später ist uns eingefallen, dass ja Streik war! Wir haben auch gemerkt, dass wir nun schon wirklich in Patagonien sind. Die Entfernungen zwischen den Orten und damit auch den Tankstellen können schon ein paar 100 Kilometer betragen. Also: Genug tanken! Die Bezahlung funktioniert dort auch nur mehr teilweise mit Kreditkarte. Es ist überhaupt schwierig geworden mit Kreditkarte zu bezahlen. Den Leuten ist Bargeld lieber, weil die Inflation hier sehr stark ist.

 

Zurück zur Raststätte unserer Übernachtung! Nach dem Frühstück fahren wir noch einmal ca. 70 K und sind in Puerto Madryn, dem Hauptort hier angekommen. Wir haben uns mit Lebensmittel eingedeckt und sind zur Seefront, einer schönen Promenade mit einem breiten langen Sandstrand davor, gefahren. Nachdem hier die Stadt ist, sie erinnert uns ein wenig an Durban in Südafrika, aber kleiner, erwarten wir uns keine Wale. Ein Blick aufs Meer soll uns eines Besseren belehren. Es gibt Wale hier in der großen, weiten Bucht. Nicht nur einen, es gibt einige. Wir konnten bis zu sechs auf einmal mit unseren Ferngläsern ausmachen. Wow, endlich am so lange ersehnten Ziel angekommen. Es ist für uns kaum zu glauben. Wir sitzen stundenlang auf der Promenadenmauer und schauen aufs Meer. Immer wieder taucht ein Wal auf und zeigt uns ein Stück von sich. Hunger und Durst sind vergessen, wir sind eingetaucht in das Leben der Wale. Wir sehen eine Walmutter mit Jungem und einige einzelne Wale. Manchmal schwimmen sie ein Stück gemeinsam. Wir sind fasziniert!

 

Irgendwann wird doch der Hunger zu groß und wir müssen auch weiter auf die Peninsula Valdes unser eigentliches Ziel. Die Peninsula Valdes ragt wie in Polyp von Patagonien in den Atlantik hinein. Sie ist UNESCO Weltkulturerbe und bietet reiches marines Tierleben. Man kann Ballenas (Südkaper Wale), Orcas, Elefantenkühe, Robben, Pinguine etc. zur rechten Zeit beobachten. Außerdem viele Vogelarten, Guanakos (wilde Lamas), Nandus und Gürteltiere. Die Halbinsel hat eine großteils schroffe Küste mit einigen Sandbuchten. Im Inneren gibt es sogar ein paar Salzseen. Der Charakter der Insel ist wildromantisch.

 

Wir suchen uns gleich unseren Übernachtungsplatz für diese Nacht und vielleicht ein paar weitere. Es kommt drauf an, ob es hier Wale gibt. Wir stehen wieder an einer langgezogenen Bucht, diesmal mit Klippen von denen wir aufs Meer schauen können. Kaum dass wir mit dem Auto stehen, laufen wir auch schon ans Meer. Natürlich mit Kamera und Fernglas bestückt. Bingo! Hier gibt es auch einen Wal. Nein nicht einen: Ein Liebespärchen „kuschelt“ sich in unserer Bucht zusammen. Wir vermuten das zumindest, wir sind ja keine Walexperten. Leider kommen immer „Motorschiffe“ (für uns ist das ein Skandal!) mit Touristen her und stören unsere Wale und sie tauchen für längere Zeit ab. Nachdem alle Boote endlich weg sind, tauchen die Wale wieder öfter auf und wir dürfen uns an ihnen erfreuen. Nachdem es windiger wird und auch bereits 19.00Uhr, Zeit zum Schlafengehen für die Wale verschwinden sie aus unseren Blicken. Gerti hatte das lustige Treiben sogar auf Video festgehalten, der Clip ist aber leider auf mysteriöse Weise von unserem Computer verschwunden. Das glaubt uns jetzt wieder keiner …. Gerti hätte sich am liebsten in den Allerwertesten gebissen und wollte schon Michael als Übeltäter beschuldigen, der konnte jedoch ein lupenreines Alibi liefern!

 

Am nächsten Tag warten wir leider vergebens auf Wale. Wir vertreiben uns die Zeit mit schönen Spaziergängen in unserer Bucht, langen Blicken aufs Meer, hatten Besuch von Guanakos und dem Streit mit einem Oyster Catcher, der glaubt, dass wir seinem Nest zu nahe gekommen wären. Dabei wussten wir gar nicht wo´s war.

 

Der darauf folgende Tag brachte eine Schlechtwetterfront mit starkem Wind und Wolken und sogar ein paar Regentropfen. Wir haben die Halbinsel abgefahren auf der Suche nach den versprochenen Seelöwen, Pinguinen und anderen Tieren. Pinguine haben dem schlechten Wetter auf ihren Nestern sitzend getrotzt und die Seelöwen haben den Tag großteils einfach verschlafen. Auf einem Parkplatz ist uns überraschend ein sehr zutrauliches Gürteltier vor die Linse gelaufen und ist nun auch Hauptdarsteller in einem Videoclip.

 

An einem Tag noch wurden wir mit Walbesuch in unserer Bucht belohnt. Das vermeintliche Liebespaar waren nämlich Mutter und Kalb. Sie spielten alle Stückerl mit Sprüngen und Flossenschlagen. Es war wohl die Lehrstunde fürs Kleine. Wir haben es noch einmal sehr genossen nicht ahnend, dass es das letzte Mal aus dieser Nähe sein sollte. Schön langsam entfernten sie sich immer weiter und in den nächsten Tagen konnten wir in keiner umliegenden Bucht Wale entdecken. Es ist das Ende der Saison und wir können sehr dankbar sein, dass wir sie erleben durften. Aber es ist immer zu kurz….. WALE ADE – SCHEIDEN TUT WEH! 

Neue Wendung: Doch dann erschien am Campingplatz ein als Traveller verkleideter indischer Mystiker, der Gerti mögliche Buchten für Walsichtungen enthüllte. Und tatsächlich! Die folgenden Tage waren geprägt durch Spaziergänge mit Walen am Strand (die waren wirklich nur 10 Meter entfernt …), Aufstehen, Frühstücken, Mittagessen, Abendessen immer mit irgendwelchen Wal-Kapriolen (Flossenschlagen, Sprünge, Wälzen, Blasen …) in der Bucht – so intensiv so herrlich und auch anstrengend. Welch ein unerwartetes Abschiedsgeschenk!

 

Am letzten Tag unseres Aufenthalts ist die Odyssee mit unserem Ersatzeil aus Österreich doch noch zu einem versöhnlichen Ende gekommen: Wir durften das Packerl endlich in Empfang nehmen, nachdem es 4 Wochen durch Argentinien gegeistert war. Michael war begeistert und baute das Teil sofort beim Bremi ein – ab jetzt keine Probleme mehr mit leckendem Kühlwasser …

 

Nun reift bei uns ein Gedanke, der uns schon seit ein paar Wochen beschäftigte: Immer wenn es kalt und ungemütlich wurde, hatten wir eigentlich keine rechte Freude an der Campingreise. Im Auto ist es zwar kuschelig warm, aber man muss ja auch immer wieder hinaus. Dann heißt es von Kopf bis Fuß voll adjustieren – schon recht mühsam! Also ist die Vorstellung, mindestens 4 Wochen durch Südpatagonien bei überwiegend garstigem Wetter zu reisen, nicht sehr aufbauend für uns. Dazu kommt, dass die Landschaft im Süden bei aller Grandezza doch sehr an europäische Hochgebirgslandschaften erinnert und wir ja eigentlich keine richtigen Berge-Fans sind.

 

Also, langer Rede kurzer Sinn, wir wollen wieder zurück in die Wärme: Die Strände und die reiche Küche Brasiliens locken uns sehr und von Uruguay ist das gar nicht so weit entfernt! Wir stellen daher unsere Reiseroute um: Statt Feuerland als Ferndestination heißt diese jetzt die Traumstrände der Ilha de Santa Catarina bei Florianapolis in Südbrasilien. Dort werden wir den Jänner verbringen und dann zurück nach Uruguay fahren, weil wir den Bremi wahrscheinlich von Montevideo aus zurückschicken.

Bilder von einer intensiven Woche

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Mo

19

Nov

2012

Die Anden Patagoniens (9. - 19. Nov. 2012)

Patagonien empfing uns mit Schneebatzen auf der Passhöhe. Dann ging es hinunter durch einen Korridor von Sanddünen, die wir erst später als die Aschenhaufen des großen Ausbruchs des Puye hue Vulkans vor ein paar Jahren identifizieren konnten. Die Straße musste damals ja für Wochen gesperrt gewesen sein. Unten erreichten wir eine wunderbare Seenlandschaft.

Der Lago Nahuel Huapi ist stark verzweigt und die Landschaft erinnert irgendwie an norwegische Fjorde, vielleicht auch wegen der dichten Nadelwälder. Wir umkreisten den See und durchfuhren am östlichen Ende gleich wieder die typische Halbwüstenlandschaft Nordargentiniens. So schnell ändert sich hier die Szenerie.

 

Der Hauptort der Region heißt San Carlos de Bariloche und ist das Touristenzentrum ganz Argentiniens. Es schaut ein bisschen wie in der Schweiz aus, heißt auch so und hat auch Unmengen von Hotels und sonstigen Beherbergungen. Es gibt einen herrlichen Rundkurs, den wir natürlich abfuhren, mit einem grandiosen Panorama-Blick auf die Seen. Trotzdem war uns die Gegend etwas zu touristisch und wir flüchteten nach 2 Tagen in die verheißungsvolle Hippie-Kolonie El Bolson.

 

 

El Bolson – Hippiehauptstadt Argentiniens!

 

Hippiehauptstadt? Wir können nicht viel davon entdecken – abgesehen von jungen Trampern und ein paar in die Jahre gekommenen Alt-Hippies! Es ist alles sehr entspannt hier, das kann aber daran liegen, dass gerade Siesta ist, als wir ankommen. Nach ein paar Tagen hier haben wir entdeckt, warum die Gegend hier in und um El Bolson so beliebt ist: Es ist das milde Klima hier im Tal und die angeblich guten Schwingungen, die vom Cerro Piltriquitron ausgehen, dem mystischen Berg, der die Stadt überragt. Unser erster Campingplatz liegt in einem parkähnlichen Gelände. Die Ferien haben noch nicht angefangen – Gott sei Dank, so ist noch nichts los hier. Wir können den riesigen schönen Platz fast alleine genießen. Außer ein paar Gästen in den Cottages gibt es in erster Linie Ibisse und andere Vögel, die gerade brüten.

 

Die Umgebung ist phantastisch mit schneebedeckten Andengipfeln auf der einen und einem scharfkantigen Gebirge auf der anderen Seite. Dazwischen schlängelt sich der Rio Azul durch das Tal und viele andere Gebirgsflüsschen kommen gerade mit dem Schmelzwasser herunter.

 

Wir wollten die umwerfende Fernsicht genießen und fuhren auf den sagenumwobenen Cerro Piltriquitron. Während unserer Bergfahrt mussten wir plötzlich feststellen, dass von Westen her eine Art Nebelfront aufzog und das Tal und die Berge einhüllte. Das trübte unsere Fernsicht über das wundervolle Tal ungemein. Die Kamera hatte auch keine Lust das zu fotografieren. Gleichzeitig setzte ein ziemlich unangenehm böiger Wind ein, der es uns die geplante Wanderung zu einem abgestorbenen Wald vergällte. Dort oben haben kreative Holzschaffende aus den abgestorbenen Bäumen bizarre Figuren geschaffen, die es uns angetan hätten. Nachdem wir von der Bergstation in über 1.300 Metern einige Höhenmeter erklommen hatten, beschlossen wir, ob des unbekannten Geländes und der noch unbekannteren Wetterverhältnisse unsere Wanderung abzubrechen. Am nächsten Tag hat uns ein Insider berichtet, dass die „Nebelfront“ vom Vulkan Puyehue ausging, der fand, dass es wieder mal ein wundervoller Tag zum „Speien“ sei, was gleich solche Auswirkungen hatte. In letzter Zeit ist der Bursche wieder aktiver und einige Leute sind beunruhigt deshalb. Das war ja der Vulkan, der vor einigen Jahren tausende Quadratkilometer mit Seiner Asche bedachte und auch den Flugverkehr in Chile und Argentinien lahmgelegt hat. Es ist schon spannend in der Nähe eines aktiven Vulkanes zu leben…

 

Bankgeschäfte in El Bolson

Wir konnten uns bis vor kurzem nicht vorstellen, wie intensiv hier Bankgeschäfte betrieben werden. Bis wir selber betroffen waren. Wir mussten hin, um für ein aus Österreich nachgesandtes Ersatzteil (Ausgleichsgefäß für den Kühler) Zoll bezahlen. Netbanking? Nicht dran zu denken! Also direkt zur Bank gehen und den Betrag von Pesos 150,- (ca.EUR 25,--) bar auf das angegebene Konto bei der Bank einzahlen. Wir hatten schon gehört, dass sich immer viele Leute anstellen und man Nummern lösen muss. Wir wussten nicht, wann die Bank öffnet, weil wir am Wochenende trotz intensiver Suche keine Öffnungszeiten fanden. Es hieß also ganz früh dort sein! Wir waren kurz vor 09.00 Uhr bei der Bank und mussten anhand der gerade angezeigten Nummer (wir waren in der Reihe für Einzahlungen, es gab mehrere) feststellen, dass bereits „Fünfzig!“ Personen vor uns waren. Gut zwei Stunden mussten wir warten, bis wir an der Reihe waren. Unsere Banken würden sich freuen, wenn so ein Andrang auf sie wäre…

Der Einzahlungsvorgang an sich war schnell erledigt und trotzdem kam uns das gesamte Procedere ziemlich umständlich und langwierig vor. Da doch lieber Netbanking von zuhause aus!

 

 

Die nächsten Tage verbrachten wir auf der Farm von Klaus Schubert und Claudia Metz, deren Vortrag „Abgefahren“ uns vor beinahe 15 Jahren in unseren Weltreiseplänen bestärkt hatte. Die Farm liegt in einem wildromantisches Tal, das zu einigen Erkundungen einlud. Hier warteten wir auf das Ersatzteil für den Bremi, das nun schon zwei Wochen unterwegs war und durch den aufgeblähten Verzollungsvorgang und das umständliche Postservice schon etwas Verspätung hatte. Wir konnten uns inzwischen mit leckerem Biogemüse aus dem Gemüsegarten und selbsteingekochter Marmelade versorgen.

Einen Tag war ziemliche Action angesagt auf der Farm: Die Schafe wurden geschoren. Dafür kam eine Familie aus der Nachbarschaft, die die Schur mit Scheren manuell durchführte. Die Schafe wurden hin und her gedreht und manchmal schaute es aus, als ob der Kopf gar nicht mehr zum Schaf gehört.

Der Kartoffelacker der Familie sollte ebenfalls bestellt werden, war aber noch mit Unkraut übersät. Keine Ahnung wie es geschah, aber plötzlich standen wir, mit Handschuhen und Werkzeug bestückt, mitten drin und entfernten es. Es gibt eben viel Arbeit auf einer Farm…

 

Nach einer Woche „Wartezeit“ haben wir aufgegeben und sind Richtung Wale weitergefahren. Dabei machten wir einen zweitägigen Zwischenstopp im Parque National los Alerces.

Der Park ist nach den Alercebäumen (Ein Baum mit sehr kleinen Blättern und je nach Alter, mehr oder weniger stark von oben nach unten aufgerissener Rinde) benannt. Einige davon sollen mehrere Hundert Jahre alt sein. Leider wurde hier in den Wäldern, wie so oft, Raubbau mit den Bäumen betrieben. Die Landschaft hier erinnert uns stark an Bergseen in Österreich inmitten von Mischwäldern, umrahmt von teils schneebedeckten Gipfeln. Es gibt drei große Seen und etliche kleine, die teilweise verbunden sind. Überall blühen hier im Frühling Lupinien und gelber, bzw. rot/gelber Ginster. Der Nationalpark hat gerade im November aufgesperrt und wir sehen beim Durchfahren warum erst so spät. Im Winter gibt es unzählige Erdrutsche und die Straßen werden verlegt und Alercen und andere Bäume werden geknickt und liegen kreuz und quer überall herum. Die Aufräumarbeiten müssen jedes Jahr eine große Herausforderung in dem teilweise steilen Gelände sein. Wir passieren einige Baustellen und an den Seeufern und auf den Wegen zu den Campingplätzen sind immer noch viele umgefallene Bäume liegen geblieben. Wir wählen unsere Übernachtungsplätze mit Bedacht und stellen uns lieber nicht unter einen Baum, was mitten im Wald gar nicht so einfach ist! Die Baumreste eignen sich aber sehr gut für ein wundervolles Campfire. Wir fahren Montag weiter und hoffen mit einem Telefonat klären zu können, ob unser Ersatzteil doch noch nach El Bolson gekommen ist. Wenn es endlich angekommen ist fahren wir die 100 Kilometer natürlich noch mal zurück, falls nicht: Gibt es Plan „B“, den wir noch nicht kennen! Wir aber fahren dann sicher weiter östlich um noch den einen oder anderen Blick auf die Wale zu erhaschen, auf der Peninsula Valdes.

 

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So

11

Nov

2012

Chiles Mitte (3. - 8. 11. 2012)

Back to Chile!

Diesmal waren wir beim Grenzübertritt von Argentinien auf alles vorbereitet, doch Michael hat beinahe wieder die Fassung verloren… Nun aber wegen der überbordenden Bürokratie und der inkompetenten Zöllner, die uns zu vielen sinnlosen Wegen zwangen. Dafür verlief die abschließende Zollinspektion äußerst freundlich und schnell.

 

 

Die Natur auf ca. 3.500 M war wieder einmal grandios und die Passstraße schlängelte sich in unzähligen Serpentinen runter Richtung Santiago de Chile. Dort angekommen brausten wir die Panamericana gen Süden, die berühmte Routa 5.

 

Nachdem Michael mehrmals den Gürtel enger schnallen musste um die Hose nicht zu verlieren, konnte er sich hier in Chile endlich einmal wieder satt essen: Unterschied zu Argentinien gibt es hier eine viel größere Auswahl an leckeren Speisen, die selbst Vegetariern gerecht werden. Außerdem kann man in den Supermärkten europäische Produkte kaufen und wir konnten endlich unseren Heißhunger nach Nutella und nach echten Früchten schmeckender Marmelade stillen. Somit konnten wir unser Frühstück, die wichtigste Speise des Tages, gewaltig aufwerten.

 

Die Panamericana ist eine richtige Autobahn, mit allem was dazu gehört, leider auch mit Maut. Zum Glück wurde unser Bremi als Wohnmobil und somit als PKW klassifiziert. Wir kamen sehr schnell vorwärts und übernachteten bei den Autobahnraststätten, die uns sauberste Sanitäranlagen mit Duschen und kostenlosem Internet boten. Oft wurde uns als Draufgabe ein gutes Frühstück geboten.

 

Nach 700 KM Autobahn erreichten wir unser nächstes großes Ziel, das chilenische Seengebiet, manchmal auch als chilenische Schweiz bezeichnet. Diese Landschaft hat uns oft an das Salzkammergut erinnert, jedoch mit aktiven, schneebedeckten Vulkanen. Im Salzkammergut dampft ja nicht einmal mehr die Ischlerbahn. Hier dampfen nicht nur die Vulkane sondern auch die heißen Quellen, in die wir zwei unsere alten Glieder gerne zur Kur vorbei schickten.

 

Durch Zufall entdeckten in der Nähe der Thermen das Restaurant „Tirol“ von Hans Steiger und seiner lieben Frau Eli, einer Chilenin, die beide vorzüglich und mit Liebe kochten. Das gesamte ca. 40 Ha umfassende Anwesen war liebevoll in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Die Frühlingsblumen im Garten glichen denen Salzburg auf frappierende Weise. Und weil es dort auch einen schönen Campground gab, sind wir gerne zwei Nächte geblieben.

 

Obwohl die „chilenische Schweiz“ eine sehr schöne Gegend mit grünen Wiesen, Wäldern und Bergen ist, sind wir immer auf der Suche nach exotischen und ungewöhnlichen Landschaften. Daher freuen wir uns schon sehr auf das „wilde Patagonien“. Aber das wird eine andere Geschichte.

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Sa

03

Nov

2012

Argentiniens mittlerer Westen (28.10. – 2.11.2012)

Der mittlere Westen war für uns von 3 Highlights geprägt: Der wunderbaren Schlucht des NP Talampaya, des zauberhaften Valle de Luna und des majestätischen Aconcaguas, dem höchsten Berg Amerikas. 

 

Parque National Talampaya

 

Bereits 90 Kilometer bevor wir zum ersten Nationalpark kommen sollten, hat uns wieder ein enges Schottersträßchen über einige Höhenzüge gefangen genommen, mit seiner landschaftlichen Schönheit. Gleichzeitig verlangte es dem Fahrer einiges Können und volle Aufmerksamkeit ab. Es war die meiste Zeit nur einspurig und durch die vielen Kurven war es nie vorhersehbar wann wieder Gegenverkehr kommen würde. Wir haben einige Spuren im Schotter-/Sandboden gesehen, die knapp am Abgrund vorbei gingen. Unter uns wand sich der Fluss, der in mühevoller Arbeit, den schönen weiten Canyon geschaffen hatte und uns wieder einmal einen weiteren wundervollen Blick in das Tal unter uns schenkte.

 

Als wir beim Parque National Talampaya ankamen, hieß es schnell, schnell alles Wichtige (Kamera, Kopfbedeckung, Getränk) zusammenpacken, die Tour geht gleich los. Dieses spezielle Tal wird nur in Touren mit Führer befahren und darf leider nicht selbst erkundet werden. Unsere Führerin war etwas ignorant und sprach lediglich spanisch. Die bunt zusammengewürfelte Gruppe war aber sehr nett und kommunikativ. Das Highlight war aber natürlich der Nationalpark. Wir fuhren durch ein breites, fast total ausgetrocknetes Tal, welches von rotbraun, bis rot leuchtenden Wänden flankiert wurde. Da sich ein Bächlein durch das Tal windet, gab es hier auch wieder Guanakofamilien zu bestaunen. Papageien lärmten in der ihnen eigenen Art auf den im Tal wachsenden Bäumen und Büschen und ließen sich von uns nicht stören. Die Sandsteinklippen reichen bis 180 Meter hoch, senkrecht nach oben. Witzig war das doppelte Echo von unserem erzeugten Jodler. Einige Wände schauen aus, als ob sie mit einem riesigen Käsemesser angeschnitten worden wären, andere erinnern stark an Säulen in Gotischen Kathedralen. Dazu passen Figuren, die an gigantische Mönche erinnern.

Ein Wermutstropfen in dieser wunderbaren Umgebung war, dass uns zwei weitere Touren auf den Fersen waren und wir nicht viel Zeit hatten, diese unglaubliche Naturschönheit auf uns wirken zu lassen. Um diese einzigartige Laune der Natur erleben zu dürfen, ist aber einiges wert…und unvergesslich!

Gleich am Eingang des Parkes, der aber bereits 20 Kilometer von dem eigentlichen Naturwunder entfernt ist, also unerreichbar für einen Besuch zu Fuß, gab es einen Campingplatz den wir gerne nutzten. Die Umgebung war wieder großteils Wüste und wir genossen dies sehr. Wir waren meilenweit vom nächsten Ort entfernt, ringsum nur Natur. Da haben wir wieder herrlich geschlafen. Vorher hatten wir noch tete a tete mit zwei Wüstenfüchsen, die sich immer näher anschlichen, nichts ahnend, dass sie es mit Vegetariern zu tun hatten…

 

Parque Provincial Ischigualasto (Valle de la Luna)

Am nächsten Vormittag machten wir uns gut ausgeruht und mit einem stärkenden Frühstück versehen zum Nachbarpark auf. Dieses Mal wurde die Tour etwas anders durchgeführt. Es wird einige Zeit zusammengewartet, bis ein paar Fahrzeuge angekommen sind. Diese Fahren dann im Konvoy mit dem Führer im ersten Fahrzeug los. In drei Stunden werden in einem weiten Bogen wichtige Stationen abgefahren. Es gibt fünf Halts und sehr ausführliche Erklärungen. Wir hatten einen englischsprachigen Führer, der sehr gut mit den Besonderheiten dieses Parks vertraut war. Wir waren von der gesamten Organisation und Ausführung dieser Tour sehr angetan.

Wir wären ja schon sehr zufrieden mit den bunten, von grau, grün, gelb, rot bis schwarzen Hügel bzw. den fantastischen Figuren, die die Erosion aus diesen Steinen gemacht hat gewesen. Dieser Park bot aber noch viel mehr. Für Paläontologen ist dieser Park so wertvoll, weil in den letzten Jahren Knochen zu verschieden Arten von Dinosauriern aus dem Trias gefunden wurden, besonders zwischen 1970 und 1980 . Für Geologen bietet dieser Park die Besonderheit, gleich 150 Millionen Jahre, also die gesamte Trias Zeit, abzudecken.

Unser Führer hat uns sehr viel Interessantes darüber erklären können. Wir sahen versteinerte Pflanzen und natürlich die fantastischen Figuren, wegen denen die meisten Besucher kommen. Dieser Park war deshalb bereits öfter Kulisse für Science Fiction Filme. Gerti meinte öfter in einer Figur ET zu erkennen…..macht Euch selbst ein Bild von einigen dieser Figuren.

Es gab wieder einen Campingplatz und wir haben wieder herrlich geschlafen. Es wird übrigens in der Wüste ziemlich frisch in der Nacht, auch wenn es am Tag an die 30°C hat. In der Natur taugt es uns eben am besten.

 

Westwärts zu den Anden

Dann haben wir uns wieder auf einen langen Weg gemacht. Wieder Höhenzüge, die mit wundervollen Blicken auf die diesmal begrünten Hänge und die Serpentinen ober- und unter uns belohnten.

 

Kurzfristig sind wir in eine gefährliche Situation geraten. Gefährlich war es eher für die anderen nicht für uns. Wie immer schmale, steile und kurvige Straße. Plötzlich ist eine größere Gruppe Seifenkistenfahrer mit hoher Geschwindigkeit von oben nach unten auf uns zugekommen. Es war ein Begleitfahrzeug dabei, die Teilnehmer waren ein paar Erwachsene, großteils aber Kinder. Als wir dachten, das waren jetzt alle, sind nach zwei Kurven noch ein paar „Nachzügler“, diesmal noch kleinere Kinder daher gebraust. Zum Glück haben sie richtig gelenkt und es ist alles gut gegangen. Wir sind sicher, dass ihnen der Schock in den Knochen gesessen hat. Beim nächsten Mal werden die Organisatoren so ein Rennen sicher besser absichern.

 

Die Kehren zogen sich noch endlos scheinend nach oben. Aber endlich war der Sattel der Kordillerenkette erreicht. Der Wind pfiff ziemlich unfreundlich, aber der Blick war grandios. Die Andenkette lag vor uns und…. Der Aconcagua! Wow, er zeigte sich uns im schönsten Sonnenlicht von ein paar Wolken umrahmt. Diesen Anblick haben wir einige Zeit genossen, wer weiß wie schnell hier Wolken aufziehen können.

 

Der Blick auf die teils schneebedeckten Anden sollte uns aber bis ins Tal begleiten. Wir mussten uns trotzdem immer wieder ablenken lassen, vom Anblick der wiederum bunten (Grün, gelb, grau, rot) Felsen links und rechts von uns. Siehe da, auch von unserem Campingplatz in Uspallata aus (übrigens ein Schigebiet) hatten wir freie Sicht auf die Anden.

 

Wir haben einen Tag Verschnaufpause eingelegt und gleich Wäsche und Auto gewaschen und die Gelegenheit genutzt, hier im Ort ins Internet einzusteigen. Das war aber leider sehr langsam. Der Weg über die Anden ist eben ein langer…..

 

Am nächsten Morgen ist geplant zum Parque provincial de Aconcagua zu fahren. Dort werden wir die „Brücke der Inka“ (ein natürlicher Bogen aus gelbem Stein)sehen und uns ausgiebig den Blick ins Hochgebirge gönnen. Aber keine Angst, den Aconcagua werden wir nicht besteigen - soweit bleiben wir am Boden ...

 

Der Weg über die Anden, bzw. durch einen Tunnel ist nicht mehr weit und wir wagen es wieder nach Chile einzureisen. Diesmal sind wir auf alles gefasst und durch keinen Zöllner zu erschüttern.

Sehen wir weiter was passiert!

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Do

01

Nov

2012

Durch Nordwest-Argentinien (22. - 27. Okt. 2012

Argentinien hatte uns also nach ca. 7 Wochen wieder. Die erste Nacht verbrachten wir ruhig am LKW-Parkplatz einer Tankstelle bei Salvador de Jujuy. Dann gings weiter ins von den Reiseführern gelobte Salta.

Die von uns gewählte Route Nr. 9 dorthin erwies sich als sehr schmales, oft einspuriges Bergsträßchen. Der Polizist vom Polizeiposten war zunächst fast unschlüssig, ob er uns mit dem Bremi durchlassen sollte, schließlich folgte das ok verbunden mit einer Warnung, nur ja vorsichtig zu sein. In Salta quartierten wir uns zunächst am Camping Municipal ein. Das war ein riesiger Freizeitkomplex mit dem wahrscheinlich größten Swimmingpool der Welt, aber leider ohne Wasser und überhaupt etwas heruntergekommen. Apropos heruntergekommen: Wieder drängte sich bei uns das Gefühl auf, das Argentinien irgendwie den Bach runter geht. Alles wirkt uralt, von Aufbruch und Optimismus wenig zu bemerken. Auch die Jungen wirken demotiviert und oft muffelig. In Salta ist jedoch das innerste Zentrum um die Plaza durchaus sehenswert. Das war jedoch zu wenig, um uns dort länger verweilen zu lassen. Wir suchten einen empfohlenen Campground etwas außerhalb der Stadt. Dieser erwies sich jedoch mehr als Kleintier-Zuchtanstalt: Die ehemals schöne Anlage mit 2 Pools wird nun – wahrscheinlich aus wirtschaftlicher Not – als Farm betrieben.

 

Soweit zu den wenig berauschenden Dingen in Nordargentinien. Jetzt folgten die Highlights: Wir fuhren einen dramatischen Pass nach Cachi hinauf. Plötzlich waren wir wieder auf 3000m und einer wüstenähnlichen Landschaft. Die Wolken des Tieflands, die uns tagelang begleitet hatten, ließen wir zurück. Wir übernachteten in der Wüste beim Nationalpark Cardones in völliger Einsamkeit mit tausenden Kandelaber-Kaktussen, lediglich Guanakos beäugten uns ängstlich-neugierig. Innerhalb von 3 Stunden sind wir von einer Gegend wie in Südeuropa in eine Wüstenlandschaft, ähnlich den Wüsten Nordmexikos, gelangt. Das attraktive Dorf Cachi beherbergte uns auf seinem netten Camping Municipal gemeinsam mit einer Gruppe von argentinischen Wohnmobilfahrern. Uns fielen dort die vielen indigenen Jugendlichen auf, die alle kurioserweise einen weißen Arbeitsmantel als Schuluniform trugen. Michael durfte dort endlich einmal ein kulinarisches Highlight in Form von köstlichen Empanadas, das sind mit Käse oder Fleischfülle gefüllte Teigtaschen, verkosten. Die Gegend dort ist berühmt für diese Speisen.

 

Am nächsten Tag bei der Fahrt von Cachi nach Cafayete blieb uns oft der Mund vor Staunen offen: Eine dramatische Berg- und Tallandschaft der Valle de Cachequini schenkte uns beinahe nach jeder Kurve wechselnde, neue Einblicke. Dass die Straße, die berühmte Routa Nr. 40, dabei nur geschottert ist, gab dem Erlebnis die passende wilde Untermalung. Da passten die Kondore auch sehr gut in die Szenerie, die wir erstmals in Südamerika beobachten durften: Wir sahen wie sich die riesigen Vögel vom Aufwind in gewaltige Höhen tragen ließen. Der Gesamteindruck kann sich mit jedem Nationalpark im Südwesten der USA messen. In Cafayete übernachteten wir auf einem Campground am Stadtrand. Leider war gerade ein Volksmusik-Wettbewerb in der Nachbarschaft, dessen Lautstärke uns ziemlich den Schlaf raubte.

 

Dann hatten wir ca. 700 km zu überbrücken bis wir die nächsten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten erreichten. Die Dörfer und Städte außerhalb der touristischen Zentren waren extrem öde. Wir suchten vergebens nach einem Touristenkomplex und übernachteten daher auf einem dörflichen Freizeitgelände mit entsprechendem nächtlichem Lärmpegel.

 

Aber dann gelangten wir in eine Gegend, die die faden Landstriche schnell vergessen ließ – doch davon berichten wir in der nächsten Geschichte.

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Mo

22

Okt

2012

Durch den Norden Chiles (14. - 21. 10. 2012)

Wir sind nach Chile über den Norden hereingefahren. Das war unsere erste Andenüberquerung! Schneebedeckte Sechstausender begleiteten uns, umrahmt vom Lago Chungara, dem höchstgelegene Vulkansee der Welt (4570 m) mit Flamingos und weiteren Wasservögel darin. Wir fuhren an Vicunas (die kleinste Art der in Südamerika vorkommenden Kamele) vorbei. weiter unten tauchten auf einmal riesige Kandelaberkakteen auf. Endlich unter 2000 m gab es landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Da hatten wir unsere ersten erfreulichen Begegnungen in Chile: Immer wieder grüßte uns jemand freudig zu, wenn wir vorbeifuhren.

Unsere erste Stadt in Chile war Arica. Arica liegt am Pazific und Michael hat bereits einen Übernachtungsplatz am Meer auserkoren. Leider haben wir Arica erst bei Dunkelheit erreicht. Das mögen wir beide nicht, weil wir da wie Haftelmacher schauen müssen, und man doch ein Schild übersehen kann. Endlich, nach 9 Stunden on the road haben wir unseren Stellplatz erreicht und gleich nach dem Abendessen ging es ab ins Bett. Wir haben, dank der Meeresbrise, herrlich geschlafen.

 

Am nächsten Morgen haben wir uns ein gutes Frühstück in der Stadt gegönnt. Wow, es gibt hier guten, starken Kaffee mit vollem Aroma. Den haben wir genossen. Das war unser bester Kaffee, seit wir in Südamerika sind. In einem riesigen Einkaufszentrum konnten wir uns wieder mit den vom chilenischen Zoll konfiszierten Sachen eindecken. Hier merkten wir, warum die Chilenen auch die Preußen Südamerikas genannt werden: Alles ist wohl organisiert und angeschrieben.

 

Gut gestärkt sind wir losgezogen, wieder mal über Höhenzüge, nach Iquique, der nächsten Stadt am Pazific. Michael hat die Kilometer nur so runtergespult, unser Fernziel war die Atacamawüste und der Ort San Pedro de Atacama.

 

Iquique haben wir leider erst wieder bei Einbruch der Dunkelheit erreicht und dadurch das Campingschild für den von uns ausgewählten Campingplatz übersehen. Nachdem bekanntlich auch ein blindes Huhn ein Korn findet, wurden wir doch noch fündig. Wieder haben wir herrlich geschlafen – Michaels Strategie, das Hochland so schnell wie möglich zu verlassen, ging diesbezüglich voll auf. Iquique hat eine sagenhafte Lage: Es liegt quasi zwischen einer Art riesigen Düne und dem Pazific. Mittlerweile haben sich auch auf der Düne Häuschen angesiedelt. Mal sehen, wie lange das gut geht, Häuser auf Sand gebaut?! Der Blick darauf ist unglaublich reizvoll und wir konnten uns ihm nicht entziehen, als wir am nächsten Morgen, diesmal wirklich ganz früh, Richtung San Pedro de Atacama aufgebrochen sind.

 

Der Weg führt, natürlich, wieder über Höhenzüge! Drüberfahren ist aber kein Problem, nur leider das Übernachten über ca. 2.800 Metern. Wir fahren an wüstenähnlichen Gegenden, Steinwüste und wiederum an tollen Gesteinsformationen vorbei. Vulkangletscher locken uns vergeblich aus der Ferne. Wir lassen uns nicht vom Weg abbringen und kommen bereits am Nachmittag nach San Pedro de Atacama. Das ist ein Oasenstädtchen, das seine Häuser im Adobestil gebaut hat. Die Straßen hier sind nicht geteert. So haben wir das im Reiseführer gelesen, aber was bedeutet das nun genau. Die Häuser sind in den wundervollen Lehmziegel hergestellt, die aus einem Gemisch des staubigen Bodens, Wasser und Stroh erzeugt werden. Alle Straßenzüge sind aber auch aus Mauern desselben Materials umgeben. Es war deshalb schwierig mit unserem „riesigen Kübel“ durch die engen Gassen zu fahren und unseren Campingplatz zu finden. Nach dreimal Vorbeifahren waren wir an der lt. Reiseführer besten Adresse für Camping.

Endlich angekommen! Hier wollen wir für ein paar Tage ausspannen und „aufatmen“. 2.400 Meter sind atemmäßig kein Problem für Fahrer und Fahrzeug. Die Beifahrerin ist ja sowieso gaanz einfach zu „halten“.

Zum „Ausspannen“ gehört für uns nicht, auf der faulen Haut zu liegen. Es ist einfach gut, nur kurze Strecken zurück zulegen und am Abend wieder am vertrauten Ort zu sein. Wir wollen die tolle Wüstengegend hier erkunden.

 

Wir buchten einen Trip zum höchstgelegenen Geysirfeld der Welt, weil wir nicht mit unserem Bremi in der Nacht dorthin fahren wollten. Also wurden wir um 04:30 Uhr in der Früh abgeholt und der Tourbus brauste in 2 Stunden durch die Finsternis zum „El Tatio“ Geysirfeld auf 4300 m. Beim Aussteigen empfing uns eisige Luft mit ca. – 10°C. Wir waren zwar warm angezogen, aber nicht für diese Kälte! Doch zugleich waren wir von dem dampfenden Geysirfeld fasziniert! Wir befanden uns praktisch im riesigen Krater eines erloschenen Vulkans und das ganze wurde von schneebedeckten 5- und 6-Tausendern umrahmt. Der Ort versprühte eine geheimnisvolle Mystik, weil wir bei Sonnenaufgang mit besonderen Lichtverhältnissen herumstreiften. Es gab auch einen warmen Pool zum Aufwärmen, den wir aber angesichts der Außentemperaturen nicht nutzen wollten. Ganz im Gegensatz zu den vielen jungen Backpackern, die sich von nichts abhalten ließen … Erst bei der Rückfahrt konnten wir die wunderbare Landschaft genießen: Zahlreiche Vicunas , die Wildformen der Lamas, konnten wir beobachten: Die Tiere sehen unglaublich zart aus, man kann sich kaum vorstellen, wie sie in dieser lebensfeindlichen Umgebung existieren können. Zwischen 3000 und 2000 m fuhren wir durch Landschaften mit Cardon-Kakteen: Riesige Kakteen manchmal nur als Stamm oder auch verzweigt mit vielen Armen. Das Holz dieser Kakteen wurde im Hochland für den Bau der Dachstühle verwendet, was besonders eindrucksvoll bei den Dorfkirchen zu bewundern war. Es dauerte 3 Jahre, bis das Holz für den Bau zu verwenden war.

 

Ein anderer interessanter Ausflug (neben dem Ausflug an Gertis Geburtstag) führte uns in den riesigen Salar de Atacama, also den Salzsee. Das Salz dieses Sees ist jedoch nicht weiß sondern braun, schwarz, grün oder rötlich. Je nach Jahreszeit tummeln sich dort in den wässrigen Lacken mehr oder weniger Wasservögel. Wir konnten zahlreiche Flamingos aus nächster Nähe beobachten und auch fotografieren. Es war wieder mal wie verhext: Je heller die Szenerie war desto dunkler wurde unser Display auf der Kamera. Also mussten wir oft Blindschüsse machen, die sich am Abend am PC dann doch als brauchbar erwiesen haben. Wir sind erst am nächsten Tag draufgekommen, dass da was verstellt war, wir befürchteten schon, die Kamera hat einen Fehler! Überhaupt stellt sich heraus, dass die Kamera für über 50jährige ohne Sucher nur bedingt geeignet ist!

 

Verlassen haben wir den tollen Ort am 21. Oktober über den spektakulären Andenpass „ Paso de Jama“. Es war unsere zweite Andenüberquerung, diesmal ohne Zollprobleme, aber wieder mit grandiosen Ausblicken. Die Straße führte sogar über 4800 m. Michael musste aufpassen, dass der Motor des Bremi nicht überhitzte: Leistung war ja genug da, aber die Kühlung funktionierte bei der dünnen Luft nur mehr eingeschränkt. Ca. 300 km waren im Hochland zu durchfahren mit einer grünen Lagune und zahlreichen Lamas und Vicunas.

 

Ein Höhepunkt der zweiten Andenüberquerung war das Durchfahren der Salinas Grandes, des großen Salzsees, schon auf argentinischer Seite. Dieser war nun wirklich schneeweiß, wir trauten uns auch ein Stückchen für den Fototermin darauf zu fahren und waren einfach glücklich.

 

Wir waren beide überrascht über die Naturschönheiten Argentiniens. Es ist auch schön, wenn man nicht alles im Voraus schon so genau weiß.

Die Andenabhänge (Quebradas) auf argentinischer Seite sind so phantastisch, dass man es sich nicht vorstellen kann, bevor man sie gesehen hat.

Da muss der Liebe Gott bei der Entstehung der Welt seine argentinischen Engel losgeschickt haben um eine noch nie dagewesene Landschaft zu basteln. Zuerst kamen die starken männlichen Engel, die mit Krampen und Schaufeln tiefe Einschnitte von oben nach unten (ca. 1500 Höhenmeter) in die Berge einschnitten. Das hat dem lieben Gott schon ganz gut gefallen, aber er wollte auch eine weibliche Komponente und schickte die Mädels los. Die Engelein holten sich alle Farbeimer die irgendwie zu kriegen waren und verteilten sie aufs Üppigste auf den Gipfeln und Hängen entlang der Anden auf der argentinischen Seite. Es ist wie eine Zauberlandschaft, nicht wie von dieser Welt. Überzeugt Euch selbst liebe „Mitreisende“. Uns blieb vor Staunen der Mund offen.

Nun sind wir in Salta, der nordwestlichen Provinzhauptstadt von Argentinien, gelandet. Beim nächsten Mal berichten wir von unseren Erlebnissen hier.

Impressionen von dieser Geschichte

Geysirfeld "El Tatio"
Geysirfeld "El Tatio"
Straßenszene in San Pedro de Atacama
Straßenszene in San Pedro de Atacama
Auf dem Salzsee "Salinas Grande" in Argentinien
Auf dem Salzsee "Salinas Grande" in Argentinien
Zauberlandschaft in Argentiniens Norden
Zauberlandschaft in Argentiniens Norden
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So

21

Okt

2012

Grenzübertritt Bolivien/Chile am 14. 10. 2012

Wie angekündigt haben wir La Paz und das hohe Altipiano wieder verlassen. Der nächste Grenzübergang nach Chile, Chungara, war auf der Passhöhe von 4600 Metern in einer sensationellen Umgebung von schneebedeckten Sechstausendern, Flamingos und andere Wasservögel beim Lago Chungara und einer unglaublich klaren Luft.

 

Wir hätten den Blick genießen können, wenn da nicht die dünne Luft und die chilenischen Zöllner gewesen wären. Man die haben sich gefreut, als sie uns gesehen haben! Es gab ja sonst nur Lastwagen und die sind wahrscheinlich sehr langweilig zum Kontrollieren.

Die Einreiseformalitäten für uns waren schnell erledigt, dann aber kam der Bremi und was da alles drinnen ist! Da gibt es ca. 15 Kasteln im Innenraum, Hm interessant für die „vier“ Zöllner, dieses darf mit, jenes nicht und wird in einem Beutel entsorgt. Die Angaben von Reisenden vor uns waren nicht mehr ganz aktuell, es wird jedesmal nach etwas anderem gesucht. Honig, Zwiebel und Knoblauch waren „böse“, Michprodukte „gut“! Während Michael erst Mal drinnen alles öffnet und herzeigt, darf Gerti mit ihrem Trolley zum Scanning gehen. Der hat den Test bestanden. Als Gerti wieder raus kommt, traut sie ihren Augen nicht. Michael öffnet gerade den großen Stauraum unter dem Bett, der von außen zugänglich ist. Dort haben wir 2 Koffer, Campingausrüstung, Ersatzteile, Gasflaschen, Wasserflaschen etc. Michael rotiert und zerrt Teil um Teil ins Licht der Zöllner. Er stellt einen neuen Rekord im Ausräumen auf! Gerti ist etwas enttäuscht, weil er für sie immer nur widerwillig im Stauraum herumkramt…Während Michael schnauft und pfaucht in Anbetracht der ganzen Situation und der engen Luft, (wir hauen ja gerade ab um der Höhenlage zu entgehen und nun dieses Procedere in der sauerstoffknappen Luft), erzählt Gerti einer der Chilenischen Zöllner, dass Kokatee so gut geeignet ist, um hohe Lagen auszuhalten! Wie war das nun wieder gemeint?! Eine Falle?! Gerti stellt sich blöd, als ob sie ihn nicht richtig versteht…

Nachdem auch die restlichen 2 Koffer gescannt und in dem staubigen Scanner sehr verdreckt wurden sind wir durch den Zoll. Es war alles in Ordnung – haben wir eh gewusst! Der arme Michael ist fix und fertig von aus- und einräumen – und japst nach Luft. Aber dafür ist eigentlich keine Zeit, die Landschaft ist einfach atemberaubend und so vergisst der Mann auf seine Atemprobleme …

Schneebedeckter Sechstausender mit Lago Chungara
Schneebedeckter Sechstausender mit Lago Chungara
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Sa

20

Okt

2012

Ein echter Fuchzger!

... hebt ab in der Atacama-Wüste in Chile!
... hebt ab in der Atacama-Wüste in Chile!

18.Oktober 2012, Gertis 50ster Geburtstag wird in der Atacamawüste gefeiert.

 

Es gibt gleich in der Nähe von San Pedro ein Valle de la Luna. Dort sind bizarre Gesteinsformationen, im Hintergrund schneebedeckte Vulkanberge und sehr viel Salz. Wir wandern zur Feier des Tages auf einer von Wasser ausgespülten salzhaltigen Kruste herum und in ein aufgelassenes, im Tagbau betriebenes Salzbergwerk. Gerti „hatscht“ etwas. Ist das noch von ihrem Sturz in La Paz, oder schon die ersten Alterserscheinungen? Naja es sei Ihr aber in Anbetracht des ehrwürdigen Alters verziehen! (Hoffentlich bleibt ihr das nicht :-)

Nach der Wanderung gab´s Mittagessen in der Salzwüste und als Geburtstagsüberraschung „selbst gekauften“ Kuchen und Tee. So und damit ist der Geburtstagsrummel vorbei. Jetzt geht die Natur ihren Gang. Der bereits begonnene geistige und körperliche Verfall wird wohl ab jetzt schneller fortschreiten. Das nennt man die Weisheit des Alters, oder?

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Sa

13

Okt

2012

Cochabamba, La Paz und erste Probleme (Zeitraum: 2. – 13.Oktober 2012)

Auf unserem Weg ins Altipiano (Hochland von Bolivien, Peru und Chile) machten wir für eine Übernachtung einen kurzen Ausflug ins Amazonasbecken nach Villa Tunari. Dort „genossen“ wir unsere bis dahin heißeste Nacht. Der Garten des Campgrounds war mit tropischen Blumen, Büschen und Bäumen bewachsen und viele Vögel erfreuten uns mit ihren exotischen Geräuschen. Wir nahmen am nächsten Morgen Abschied von den Tropen und es ging Richtung Hochland.

 

Natürlich hat es in der Nacht auch einen Tropenregen gegeben! Es galt einen 3700 Meter hohen Pass zu erklimmen. Das war ganz schön aufregend für uns. Die Straße schraubt sich immer steiler und höher den Berg hinan. Es waren viele Laster -wie immer - aber das Überholen ging ganz gut. Die Wolken wurden immer dichter, wir konnten keine Gipfel mehr erkennen und dann begann es auch noch zu regnen. Als wir endlich den Pass erklommen hatten lichteten sich langsam die Wolken und nach einer starken Kurve wurden wir mit einer grandiosen Fernsicht belohnt. Die Luft war plötzlich sauber und klar und die Gipfel und Täler um uns herum zum Greifen nah. Es war erhebend. Wir hatten aber keine Zeit für Sentimitalitäten, es lagen noch etliche Kilometer und anstrengendes Fahren vor uns.

Nach ca. 4 Stunden erreichten wir Chochabamba unser nächstes Ziel. Cochabamba liegt auf 2570 metern und hier war geplant uns erst einmal an das Höhenklima anzupassen. Was dann aber kam war ganz und gar nicht geplant:

Michael parkte den Bremi bei dem Stellplatz eines Hotels ein. Zwei- dreimal kurz reversieren um ein ganz gerades und ebenes Plätzchen für unser Rolling Home zu finden und da machte es „knacks“. Was war das? Die Lenkung ging plötzlich ganz anders! Michael steigt schnell aus und sieht auch schon die Bescherung. Ein Hydraulikschlauch war gerissen und das Hydrauliköl spritzte nur so heraus. Ok. Motorabstellen, das gemütliche Plätzchen ist genau hier und jetzt!

 

Der Hydraulikschlauch der Winde war gerissen. Beim Bremi sind aber alle Hydraulikschläuche auch jener der Lenkung miteinander verbunden und wir konnten keinen Meter weit fahren. Unser Mecanico Miguel (Michael) hat sich in einer schlaflosen Nacht (war es nun die Höhenanpassung oder die Sorge wie es mit dem Bremi weitergeht…)verschiedene Lösungen überlegt. In der Früh haben wir vom Hotel aus mit dem Bremi-Fachmann in Österreich telefonieren können und Michaels Lösungen bestätigt bekommen und noch ein paar gute Tipps drauf. Er wollte uns erst zu einem Landmaschinenhändler schicken, hat aber gleich darauf gemeint: “Ach, die wird´s da unten ja nicht geben, die haben ja nur Lamas!“

Wir sind gleich nach dem Frühstück mit dem von Miguel ausgebauten Teil mit einem Taxi in die Stadt gefahren um eine Werkstatt zu finden, die es reparieren konnte. Die Suche nach einer passenden Werkstatt hat gar nicht so lange gedauert und die Reparatur auch nicht länger als 20 Minuten. Nachdem das alles wie am Schnürchen gelaufen war, entspannten wir uns wieder und beschlossen das Taxi noch länger in Anspruch zu nehmen.

 

Wir ließen uns zu den schönen Plätzen und Gebäuden der Stadt kutschieren und stellten fest, dass Cochabamba eine entzückende Altstadt hat. Die Plätze waren wunderbar angelegt und bepflanzt. Viele Leute tummelten sich überall, auch Polizei.   Die Stadt wird von einer ca. 30 Meter hohen Christus-Statue überragt (ähnlich der Christus-Statue in Rio , die auf einem Vulkankegel platziert von überall gesehen werden kann. Leider herrschten bei unserem Besuch ungünstige (Gegen-) Lichtverhältnisse, weshalb wir kein Bild davon herzeigen wollen.

 

Mit dem reparierten Bremi suchten wir dann am nächsten Tag eine etwas alternative Community namens Planet de Luz auf. Wir lasen in einem Reiseführer, dass diese auch Camping anbieten und daher wurden wir neugierig und wollten ihnen einen Besuch abstatten. War total schwer zu finden, aber schließlich standen wir am Ende eines verlassenen Weges vor einem nigel-nagel neuen, verschlossenen Eingangstor. Wir wurden eingelassen und durften eine Art mystischen Ort kennenlernen, wo eine inspirierte Gruppe vor 25 Jahren ihrer Kreativität freien Lauf gelassen hatte.

Jetzt ist natürlich der etwas verblichene Glanz an den Gebäuden und Einrichtungen nicht zu übersehen. Das ganze hatte aber trotzdem seinen Charme, weil eine junge, internationale Truppe sich um den Erhalt dieses Refugiums bemühte. Es gibt viele Bäume und Büsche und dadurch auch eine schöne Vogelwelt und immer wieder taucht plötzlich eine geheimnisvolle Figur oder ein verspieltes Häuschen dazwischen auf. Es war auf jeden Fall den Besuch wert und ist auch für andere Individualreisende ein Tipp!

 

Nach zwei Tagen nahmen wir Abschied und die „Ralley in die Wolken“ in Angriff. Unser Ziel war Boliviens Hauptstadt La Paz. Es ging über eine traumhafte Gebirgsroute in das sogenannte Altipiano. Wir konnten zahlreiche Dörfer der Indios sehen und wunderten uns über den Terrassenanbau in 4000 m Höhe. Jaja die Höhe, bis 4500 m zeigte das GPS an – alle hatten wir damit zu kämpfen: Michael, weil er nachts nicht schlafen konnte, Gerti mit gelegentlichen Schwindelzuständen und der Bremi, weil in dieser Höhe das Wasser bereits bei 85° C zu kochen beginnt und ausgerechnet jetzt auch noch der Ausgleichsbehälter des Kühlers zu lecken begann.

 

Aber wir schafften es, die einzigartige Stadt La Paz zu erreichen. Einzigartig wegen ihrer Höhenlage als Millionenstadt, einzigartig wegen ihrer Lage in einem Talkessel und einzigartig wegen den umgebenden Fünf- und Sechstausendern.

Wir erreichten den Rand des Talkessels und bestaunten das unten liegende La Paz. Doch auch oben, in 4000 m Höhe gibt es die Zwillingsstadt El Alto. Hier wohnen die ärmeren Bolivianos, die vom Land zuziehen. In La Paz geht es zwangsmäßig sehr eng zu und die besten Wohngegenden sind ganz unten im Talkessel auf ca. 3300 m. Unser Stellplatz war bei der bekannten Traveller-Adresse „Hotel Oberland“, direkt neben dem Valle de Luna, einer bizarren Verwitterungs-Landschaft . Zum Zentrum waren es ca. 12 km, die wir bequemerweise mit einem Sammeltaxi, die dort spottbillig und effizient sind, zurücklegten. Wir waren vom sauberen und interessanten Stadtzentrum fasziniert, selbst wenn uns bei den Spaziergängen schnell die Luft ausging. La Paz ist bisher die großartigste Stadt dieser Reise, wir konnten uns an den bunten Bergformationen mit den schneebedeckten Fünf- und Sechstausendern im Hintergrund kaum sattsehen. Die Bolivianer sind höfliche, zurückhaltende Menschen und längst nicht mehr nur Indios in der traditionellen Tracht. Bei unseren Streifzügen durch die „Aufs und Abs“ der Stadt – es gibt hier praktisch keine ebenen Wege – ist Gerti unglücklich umgeknackst und hat sich den Knöchel ordentlich beleidigt, was der wiederum durch starkes Anschwellen retournierte. Der ideale Zeitpunkt also, eine Ruhephase einzulegen, der Bremi brauchte auch ein paar Servicearbeiten und so standen wir zwei Tage untätig bei einer Werkstatt zur „Erholung“. Dessen netter Eigner, Ernesto Hug (Nachfahre von Schweizern, der perfekt deutsch spricht) ließ uns dort kostenlos übernachten. Die Werkstätte von Ernesto ist in Travellerkreisen eine Topadresse, deshalb trafen wir hier auch einige mit kleineren oder größeren Problemen beim Auto und konnten unsere Reiseerfahrungen austauschen.

 

Nun stellt sich allerdings heraus, dass Michael trotz ausreichender Zeit für die Höhenanpassung mit der extremen Höhenlage nicht zurechtkommt. Er konnte in Lagen um 4000m überhaupt nicht mehr schlafen und wurde nächtens von Erstickungssymptomen gequält. Kein Kraut half dagegen, nicht einmal KxKx und so blieb uns nichts anderes übrig als eine neue Route zu wählen. Schweren Herzens müssen wir Machupichu und den Titikakasee in Peru aufgeben. Dafür haben wir jetzt mehr Zeit für Ziele in Chile und Argentinien. Mal sehen, ob das nicht auch seinen – momentan noch verborgenen – Sinn macht. Michael wird im wahrsten Sinne des Wortes endlich wieder aufatmen!

 

Hasta luego amigos!

 

Bilder von La Paz

Panorama vom Hauptplatz in Laz - vergrößerbar!
Panorama vom Hauptplatz in Laz - vergrößerbar!
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So

30

Sep

2012

In Boliviens östlichem Tiefland

Im Tiefland Boliviens

 

Nach einer Woche in Boliviens Tiefland können wir eine positive Bilanz ziehen: Sehr freundliche Menschen, günstige Preise, überraschend schöne Landschaften. Nervig sind jedoch die häufigen Polizeikontrollen, wo wir Ausländer als Melkkühe behandelt werden …

Der Grenzübertritt nach Bolivien verlief ganz anders als wir uns das vorgestellt hatten: Die brasilianischen Grenzer befanden sich im Streik – also nix mit Bolivien und zurück nach Brasilien, wo wir beim Flugplatz angenehm übernachten konnten, die Security hat brav auf uns aufgepasst.

 

Am nächsten Tag durften wir jedoch durch und die nächste Überraschung stellte sich ein: Statt einer grauenhaften Urwaldpiste durften wir auf der neuen Autobahn angenehm dahinschweben (abgesehen von 40 km alter, harter Piste über die Berge). Die Gegend hier im Tiefland heißt Chiquitane, hat aber nichts mit den Bananen zu tun, sondern mit dem indigenen Volk der Chiquitanas. Sie ist berühmt für die ehemaligen Jesuitenmissionen, die alle hervorragend rekonstruiert sind. Auch findet in der Gegend ein jährliches Klassik-Musik-Festival statt, das wir aber um 1 Monat versäumt haben. Da spielen talentierte Indios Mozart und andere alte Meister. Gelernt haben sie dies ursprünglich von einem Jesuiten-Pater, der ein paar Instrumente mit in den Busch brachte.

 

Auch leben hier die Mennoniten, deutschsprachige Auswanderer , die in sehr abgeschiedenen „Kolonien“ ihre alten Traditionen fortführen: Es gibt keine motorisierten Fahrzeuge außer Traktoren, gearbeitet wird von früh bis spät – eben ora et labora. Man erkennt sie sofort an der Kleidung: Männer Tragen Latzhosen mit weißen Strohhüten und Frauen tragen Kleider, die irgendwie an Dirndln erinnern, und natürlich auch weitkrempige Strohhüte. Unsere Kontaktversuche verliefen wenig erfolgreich (Michael wollte ja unbedingt guten Käse kaufen): Wir fuhren in ein Dorf (die Gehöfte sehen übrigens sehr schmuck aus) und fanden eine Frau mit Kindern bei Kühe melken am Feld. Ehe wir diese ansprechen konnten war sie im Haus verschwunden und die Kinder rannten ebenso davon, also ob der Teufel vor der Türe stand. Ratlos standen wir am Platz und mussten nach ein paar „Hallo“ wieder abziehen. Schade, wir wollten doch nur in Geschäft mit ihnen kommen.

Später erfuhren wir, dass für das Geschäftliche die Männer zuständig sind und der war offensichtlich nicht zu Hause. Na ja – irgendwas kam uns da sehr eigenartig vor (besonders wenn wir die Gesichter dieser Menschen betrachteten...)

 

Viele Gerüchte hatten wir über den Bann des Treibstoffverkaufs für Ausländer gehört: Die Tankstellen dürfen gar keinen oder nur zum dreifachen Preis verkaufen. Als wir es bei der ersten Tankstelle probierten, wurde die Sache sehr pragmatisch gehandelt: Wir wurden als Einheimische behandelt und der Tankwart konnte einen netten Aufschlag einstreichen. So waren wir beide zufrieden: Bei einem Literpreis von ca. 60c kann man sich wirklich nicht beschweren.

 

Die Übernachtung gestaltete sich bisher recht einfach: Meist steht man bei einem Ressort und zahlt einen speziellen günstigen Motorhome-Stellplatz-Preis oder es wird einem der Preis für ein Zimmer verrechnet. Dann hat man auch sein privates Bad dabei.

 

Highlight war bisher die Dschungeltour in den Nationalpark Amboro. Wir waren 3 Geländefahrzeuge und mieteten uns einen Guide. Über eine abenteuerliche Route mit einigen Flussdurchquerungen sind wir in ein Basecamp der Nationalparkverwaltung gelangt. Leider mussten wir feststellen, dass dem Nationalpark von den lokalen Indios arg zugesetzt wird. Die Grenze wurde schon um zig Kilometer verschoben, praktisch das ganze Flachland wird jetzt landwirtschaftlich genutzt (auch für den Drogenanbau). Erst als sich das Bergland erhob konnten wir den ursprünglichen Bewuchs feststellen. Auf zwei anstrengenden Wanderungen gab es natürliche Pools und Wasserfälle zu bewundern. Bei den Tieren war allerdings eher Fehlanzeige. Wir vermuten, dass vieles gejagt wird.

In der Nacht mussten wir dann vor den Nachtfaltern in die Fahrzeuge fliehen, weil diese die unangenehme Eigenschaft besitzen, ihre Eier in infizierte Moskitostiche zu legen …

Alles in allem war es sehr anstrengend aber danach verfielen wir in eine Art Euphorie ob des geschafften Abenteuers und gönnten uns ein Camp bei einem sehr netten Ressort, wo wir einen sehr netten Abend in aufgekratzter Stimmung verbrachten. Morgen werden sich unsere Wege trennen: Beinahe 3 Wochen waren wir jetzt mit dem französischen Paar unterwegs und auch mit dem Deutsch-Kanadischen Paar ist es jetzt schon eine Woche.

 

Hasta luego amigos von den zwei gesund und munteren Estranjeros!

 

Ein paar Bilder von der ersten Woche in Bolivien

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Fr

21

Sep

2012

Eintauchen in die faszinierende Tierwelt Brasiliens

 

Wir sind nun 10 Tage in Brasilien unterwegs und haben mehr als 1000 Km abgespult. Die Fahrten verliefen durchwegs angenehm. Die Brasilianer sind gute rücksichtsvolle Auto- und vor allem LKW-Fahrer. Wir haben auch schon etwas Pistenerfahrung gesammelt: Bei trockenen Verhältnissen kein Problem zu vermelden, aber nun fängt es auch in diesem westlichen Teil von Brasilien langsam zu regnen an und die Pisten könnten zur Schlammschlacht mutieren. .. 

Nach den Fällen von Iguacu war unser nächstes Highlight das Städtchen Bonito mit seinen klaren Flüssen in der Umgebung. Man stelle sich vor: Glasklare tropische Flüsse mit 25°, in denen man herrlich mit zahllosen kleinen und größeren Fischen schwimmen und und sich vom Wasser tragen lassen kann. Ganz ohne Piranhas und ohne Caimane aber dafür mit überwältigener Tier- und Vogelwelt (Tukane, Riesenameisenbär, Papageien, Kapuzineraffen). … Wer es nicht glaubt, muss selber kommen!!!

 

Weiter ging es nach ein paar Tagen ins Pantanal, dem größten temporären Überschwemmungsland der Welt. Hier haben wir uns bei einer Pousada, das eigentlich eine auf Safaris spezialisierte Farm ist, einquartiert. Bei einer morgendlichen Flussfahrt durften wir viel von der reichen Tierwelt kennenlernen. Diese Flüsse sind absolut nicht zum Schwimmen geeignet: Piranhas und Caimane sind stets hungrig und knappern sich sorgar gegenseitig an. Hier sahen wir die schönsten Aras bisher und der Jaguar schlich heimlich nächtens um unser Auto. Deshalb gibt es nur ein Foto von den Spuren im Sand. ..

 

Beide sind wir wohlauf und schon gut an das Zigeunerleben angepasst. Der Mate-Tee ist ein ständiger Begleiter geworden, besonders gut schmeckt er durch die Bombilla gesaugt, einem metallenem Trinkrohr mit Sieb am Ende. Das Portugiesisch kommt uns sehr „spanisch“ vor, wir freuen uns schon auf die anderen Länder Südamerikas. Wir gehen meistens mit den Hühnern ins Bett, vergnügen uns dann einige Stunden mit der Hitze und ein paar Moskitos, die den Weg durch die Netze geschafft haben und stehen morgens mit Brüllaffen-Geheul bei Dämmerung auf. Ein ganz einfaches und doch so reiches Leben ...

 

Wir haben uns mit einem französischen Paar zusammengetan, weil diese bis ins bolivianische Tiefland die gleiche Reiseroute haben. Die Franzosen sind immer ein bisschen verrückter als wir, was uns auch Mut macht, gefährlichere Situationen zu meistern. Außerdem ist es sehr angenehm mit einem erfahrenen Reisepartner unterwegs zu sein und es macht viele Dinge einfacher.

 

Morgen werden wir den Grenzübertritt nach Bolivien bewältigen: Wir kommen durch das Tiefland in ein paar Tagen nach Santa Cruz. Im Tiefland hoffen wir Menoniten zu treffen, das sind ehemalige deutsche Auswanderer, die ihren strengen Glaubensgrundsätzen seit Jahrhunderten treu sind. Sie sprechen auch immer noch Deutsch. Der Grund warum wir uns auf diese freuen ist jedoch ein profaner: Sie sollen herrliche Milchprodukte herstellen, speziell Michael vermisst herzhaften Käse seit wir in Südamerika sind.

 

Hasta luego amigos!

Bilder von Brasiliens Südwesten

Mate-Tee Zeremonie at home
Mate-Tee Zeremonie at home
Nandus - südamerikanische Strauße auf dem Weg nach Bonito
Nandus - südamerikanische Strauße auf dem Weg nach Bonito
Kapuzineräffchen in  Bonito
Kapuzineräffchen in Bonito
Papagei beim Abendessen in Bonito
Papagei beim Abendessen in Bonito
Jaguarspur im Pantanal
Jaguarspur im Pantanal
Einer von 100.000en
Einer von 100.000en
Tucan, das Wappentier des Pantanal
Tucan, das Wappentier des Pantanal
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Do

13

Sep

2012

Bom Dia Brasil

Haben heute den Grenzübertritt nach Brasilien mit Hilfe der freundlichen brasilianischen Zöllner problemlos geschafft. Gestern waren wir bei den unglaublich beeindruckenden Iguazu-Fällen auf argentinischer Seite und morgen sehen wir uns die Fälle von der brasilianischen Seite an.

 

Wir sind einen ganzen Tag dort herumgewandert - von „Fall zu Fall“ - und wurden durch den ionisierten Sprühnebel belebt. Wir haben jetzt die berühmtesten Wasserfälle der Welt mit Niagara, Victoria und eben Iguazu gesehen, Iguazu schlägt sie alle: Die Lage im Dschungel, die verschiedenen Kaskaden und die tollen Wege mit fantastischen Blickwinkeln, die Möglichkeiten mit Bootsfahrten, Rundflügen und Dschungeltrips sind wohl einzigartig. Abgerundet durch eine sensationelle Schmetterling- und Vogelwelt.

 

Der erste Eindruck von Brasilien ist äußerst positiv – sehr nette Leute, super gutes Essen (im Gegensatz zu Argentinien auch für Michael) und nicht teurer als in Argentinien.

 

Chau amigos!

 

Einige Bilder von diesen Tagen

Happy bei den Cataratas do Iguacu
Happy bei den Cataratas do Iguacu
Schmetterlinge wie sonst nirgendwo
Schmetterlinge wie sonst nirgendwo
Vögel zum "Totknipsen"
Vögel zum "Totknipsen"
Traveler friends from Germany
Traveler friends from Germany
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Sa

08

Sep

2012

Endlich in den Tropen angekommen

Wir sind dem Argentinischen Winter endgültig entflohen und endlich in den Tropen angekommen. Die nördlichste Provinz Argentiniens hat uns gleich begeistert mit seiner üppigen Landschaft und dem warmen Klima.

Die letzten Tage seit der Übernahme des Bremi in Zarate waren von heftigen Regenfällen und dem dazugehörigen Frust begleitet: Wir mussten uns ja erst organisieren, sprich den Wagen vernünftig einräumen, dazu hatten wir keine Heizung zur Verfügung, weil es uns nicht gelungen ist, die Gasflaschen auffüllen zu lassen. Es scheiterte bisher am passenden Anschluss.

Aber seit wir hier sind, hebt sich die Stimmung zusehends. Morgen werden wir die gewaltigen Wasserfälle von der argentinischen Seite aus besuchen. Es gibt dort zahlreiche Wanderwege im tropischen Regenwald und wir werden hoffentlich Tukane und andere „Paradiesvögel“ zu Gesicht bekommen.

 

Hasta luego Amigos!

 

PS: Fotos haben wir schon raufgeladen, sind aber noch nicht ersichtlich, weil Flickr sich noch etwas ziert.

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So

02

Sep

2012

Jetzt wird's ernst mit dem Bremi in Zarate

Wir sind in Zarate´angekommen, wo wir unseren Bremi abholen werden.

 

Wir haben es in jeder Weise geschafft. Jeder von uns hat endlich seine Grippe überwunden. Michael hat´s schlimmer erwischt. Er hat die letzten 2 – 3 Tage ca. 20 Liter flüssige Viren rausgeschwitzt. Wir haben alle in „Bueno Aire“, wie der Argentinier sagt, zurückgelassen. Wir haben es geschafft, mit unseren „fünf“ Stück Gepäck mit dem Bus die 90 Kilometer bis nach Zarate´ zurückzulegen. Sind damit noch einige 100 Meter schwitzend, weil es hier plötzlich viel milder sommerlicher und schöner ist, bis zu unserem Hotel getrabt.

 

 

Auf einmal geht es uns wieder wirklich gut! Unser Hotelier, ein Nachfahre von Italienern und absoluter Salzburg-Fan, hat uns mit italienischer Gastfreundschaft empfangen und steht uns mit Hilfestellung jeglicher Art und den besten Tipps zu Zarate „Rund um die Uhr J zur Verfügung.

 

Wir sind halt keine Großstadtmenschen und fühlen uns hier in dem viel ländlicheren und überschaubareren Städtchen wohler. Gerti wollte zu Mittag unbedingt was Fleischiges und so haben wir eine Parilla, ein für Argentinien typisches Grillrestaurant aufgesucht. Michael bestellte Pasta ohne Fleisch und bekam welche mit Schinkenfüllung – armer Vegetarier in Argentinien L Er muss in Zukunft bei der Bestellung noch viel präziser werden ….

 

Aber das Wichtigste von allem: Es ist sonnig und warm!!!!!

Gerti mit blühendem Christdorn
Gerti mit blühendem Christdorn
Die Parkbänke sind im Frühjahr ganz schön durchgewetzt...
Die Parkbänke sind im Frühjahr ganz schön durchgewetzt...
Michael mit herrlichem Lippenblütler Gewächs
Michael mit herrlichem Lippenblütler Gewächs
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Fr

31

Aug

2012

"Wir lagen vor Buenos Aires und hatten die .... an Bord"

Eine Weltreise, wie wir sie geplant haben, ist auch immer eine Übung in Geduld. Momentan warten wir auf die Freigabe unseres Bremi im Hafen von Zarate. Und da das Wochenende naht, werden wir ihn erst am Montag bekommen. Wir nutzen die Zeit, um unser Immunsystem zu stärken – sprich, wir beide kämpfen mit einer schweren Verkühlung (oder haben wir die Sommergrippe aus Österreich mitgebracht?).

 

Buenos Aires haben wir schon ziemlich ausführlich erkundet. Der erste Schock war das Preisniveau: Preise wie bei uns oder sogar noch etwas teurer. Wenigstens der Dieselpreis ist mit ca. 1 € günstiger als bei uns. Dabei leidet das Land an einer jahrzehntelangen Depression: dem allgemeinen Niedergang wird nur mit individuellem Pioniergeist entgegengetreten. Es gibt eine Art Alternativszene, die mit bewundernswertem Enthusiasmus Lokale und andere Einrichtungen betreibt. Von staatlicher Seite gibt es aber nichts zu vermelden: Uralt-Infrastruktur dominiert das Stadtbild. Das Ganze wirkt – mit wenigen Ausnahmen - wie ein schmuddeliges Museum aus den Fünfzigerjahren mit dem Charme des Tango gewürzt. Etwas außerhalb der Prachtstraßen kann man ganze verfallende Straßenzüge sehen, die aber immer noch bewohnt werden.

 

So gesehen werdet Ihr, geschätzte Leserinnen und Leser, unseren Wunsch nachvollziehen können, endlich die Segel auf unserem Bremi setzten zu können. Der Norden Argentiniens verspricht interessante Landschaften und kleinere Abenteuerrouten, zB zu den Sümpfen „Esteros de Ibera“. Auch gibt es zahlreiche Thermalbäder, wo wir unsere Unpässlichkeiten wohl endgültig auskurieren können.

 

Am Sonntag fahren wir mit dem Bus nach Zarate, wo wir am Montag hoffentlich unseren Bremi endlich in Empfang nehmen dürfen.

 

Hasta luego Amigos!

Es folgen Fotos von Buenos Aires

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So

26

Aug

2012

Der Sprung über den großen Teich ist geschafft

Nach 17stündiger Flugreise von München über Madrid sind wir heute Morgen glücklich und müde um 8.00 Ortszeit in Buenos Aires gelandet. Es hat alles plangemäß geklappt und unsere drei eingecheckten Koffer haben auch den Flug über den großen Teich geschafftJ Überraschender Weise hat uns strahlender Sonnenschein begrüßt und uns während unseres ersten „Beschnupperns“ der neuen Welt begleitet. Die frischen frühlingshaften 10 Grad mit Wind haben uns ganz schnell die mitgebrachten Wintersachen auspacken lassen J

Beim Prepaid-Schalter im Flughafengebäude haben wir ein Taxi bezahlt. Der sehr freundliche Fahrer hat uns ohne irgendwelche Probleme zu machen (wir kennen unerfreuliche Verhandlungen mit den Taxifahrern von Indien) zu unserem Hotel gebracht.

 

Unser Hotel „La Fresque“ liegt zwischen dem berühmten Obelisken und der Casa Rosada (Casa de Gobierno). Diese Gegend haben wir gleich an unserem ersten Tag per Pedes in einem weiteren Umkreis erkundet. Wir haben viel verblichenen Glanz der einst wunderschönen Jugendstilhäuser in und um die Avenidas „de Mayo“ und „9 de Julio“ gesehen. Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 hat hier ihre Spuren hinterlassen. Zum Glück wurden einige dieser herrlichen Gebäude bereits renoviert bzw. instand gehalten und es wird ständig wieder weiter renoviert, was uns sehr gefreut hat.

Die kulinarischen Köstlichkeiten der Stadt haben wir auch schon etwas genossen. ZB die Media Lunas (Halbmonde, was so viel wie Kipferl heißt). Ab dem Frühstück morgen Früh werden wir weiter in die Geheimnisse der argentinischen Küche eintauchen. Das wird zwar ein bisschen schwierig weil Michael Vegetarier ist und Gerti sich nur langsam, dh. In kleinen Portionen, durchkosten kann.

 

Für heute war der Tag lang genug und nach einer guten Brise Schlaf und einem stärkenden Frühstück morgen Früh werden wir wieder gerüstet sein los zuziehen und das neue Land weiter zu Fuß und mit der Ubahn „Subte“ zu erkunden.

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Fr

27

Jul

2012

Bremi-Anlieferung Hamburg

Etwas früher als geplant haben wir nun den Bremi nach Hamburg überstellt. Nach einer kleinen Odyssee im chaotischen Hamburger Hafen haben wir das Fahrzeug problemlos beim RoRo-Terminal abgeben können. Das Gute war, dass ein Womo-Stellplatz in kurzer Distanz zum Terminal zur Verfügung stand. Die Rückfahrt per ICE bzw. Railjet ging ruck-zuck, mal abgesehen von einer defekten Klimaanlage und nicht angezeigten Reservierungen … Hamburg hatte es uns angetan und wir freuen uns schon, wenn wir nächstes Jahr bei der Bremi-Abholung etwas mehr Zeit für die Stadt haben werden.

Abfahrt in Salzburg
Abfahrt in Salzburg
Hit the road Jack....
Hit the road Jack....
Erschöpft aber glücklich mit dem Aufgabeschein im ICE.
Erschöpft aber glücklich mit dem Aufgabeschein im ICE.
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Fr

13

Jul

2012

Bald geht's los ...

Grimaldi-Lines macht's weiterhin spannend: Nun haben wir schon das dritte Schiff gebucht und hoffen, dass diesmal der Fahrplan hält:

 

26. 7.: Überstellungsfahrt des Bremach nach Hamburg

27. 7.: Abgabe des Fahrzeugs im Hafen

31. 7.: Verschiffung von Hamburg nach Zarate/Argentinien

24. 8.: Flug von München nach Buenos Aires

29. 8.: Voraussichtl. Übernahme des Bremach in Zarate.

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Mo

28

Mai

2012

Öfter mal was Neues ....

Haben eine Anfruf von unserem Schiffs-Agenten erhalten, der den kompletten Reiseplan für den Beginn zum Umstürzen brachte:


Die Reederei Grimaldi ändert ihre Südamerika-Route ab Juni total. Wir mussten uns schnell entscheiden, früher oder später als geplant los zu ziehen. Nach einem Anruf bei unserem Reisebüro war klar, dass wir keinen früheren Flug erhalten konnten, daher blieb die um 1 Woche spätere Option.

 

Also - nach heutigem Wissen - werden wir  um den 25. August unseren Bremi in Zarate (nördlich von Buenos Aires) in Empfang nehmen.  Bleibt uns daher eine Woche mehr Sommer  in Strobl ...

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Sa

10

Mär

2012

Verschiffung nun nach Buenos Aires

Jetzt haben wir uns nach langem Hin und Her entschlossen, doch nach Buenos Aires zu verschiffen. Wir hatten von Brasilien einfach nur negative Berichte in den einschlägigen Foren gelesen. Da mussten die Kollegen teils wochenlang auf íhre Fahrzeuge warten und dabei noch horrende Summen an Schmiergeldern berappen. 

Das Gute daran ist, dass wir so auch den Norden von Argentinien kennenlernen werden, aber leider auch die eher ungemütliche Jahreszeit in Argentinien in Kauf nehmen müssen.

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Mo

15

Aug

2011

In einem Jahr sind wir schon unterwegs .....

Mitte 2012 werden wir nach Buenos Aires fliegen. Der Bremi ist schon 5 Wochen vorher über den Seeweg unterwegs. Wir checken jetzt schon immer das Wetter in BA, es ist nicht so toll um diese Jahreszeit, deshalb werden wir uns dann sofort in den Norden (Iguazu-Fälle und Brasilien) aufmachen.

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